Die meisten in Wien

Über 28.000 Flüchtlinge in Österreich ohne Job

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7 Prozent der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer sind Flüchtlinge oder subsidiär Schutzberechtigte.

Das AMS hat sich auf einen hohen Flüchtlingsandrang auf den österreichischen Arbeitsmarkt vorbereitet. Seit Jänner verharrt die Zahl der anerkannten Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten ohne Job aber bei rund 29.000 Personen. Für AMS-Vorstand Johannes Kopf sind lange Asylverfahren ein Mitgrund für die Stagnation der Zahlen und problematisch für die künftige Arbeitsmarktintegration.

Eine generell steigende Beschäftigung bei Flüchtlingen und auch die wärmeren Temperaturen - dadurch mehr Jobs am Bau - hätten wohl zu einem leichten Rückgang der Zahlen geführt. Außerdem besuchen laut Kopf mehr anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte noch einen Deutschkurs, bevor sie zum AMS kommen.

AMS schlägt Alarm
Das Arbeitsmarktservice (AMS) rechnete für 2016 mit 30.000 anerkannten Flüchtlingen und subsidiär Schutzberechtigten am Arbeitsmarkt. Schließlich waren es aber nur 10.000 Personen, weil die Asylverfahren teilweise eineinhalb bis zwei Jahre dauern. "Für die Integration ist das besonders schlecht", sagte Kopf zur APA. Durch die lang dauernden Asylverfahren ohne Arbeitsmöglichkeit würden Qualifikationen veraltern, die Arbeitsmotivation sinken und quasi Langzeitarbeitslosigkeit produziert. Dies sei "besonders problematisch bei Jugendlichen", gab Kopf zu bedenken. "Wir haben uns für rasche Asylverfahren ausgesprochen. Es dauert aber immer noch zu lange."

Über 28.000 Flüchtlinge in Österreich ohne Job
© APA


28.925 ohne Job
Im April waren 28.925 anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte ohne Job, geht aus einer Sonderauswertung des AMS für die APA hervor. Davon waren es 24.015 anerkannte Flüchtlinge und 4.910 subsidiär Schutzberechtigte. Diese Gruppe stellte einen Anteil von 6,9 Prozent aller beim AMS vorgemerkten Personen und Schulungsteilnehmer dar. Im März waren es 29.069 Personen, im Februar 29.146 und im Jänner 28.720.

Die meisten Arbeitslosen in Wien
Innerhalb Österreichs sind die arbeitslosen Flüchtlinge sehr unterschiedlich verteilt: Ein Großteil der Betroffenen wurde im April in Wien (18.036) verzeichnet, gefolgt von Niederösterreich (2.965) und Oberösterreich (2.760). Die meisten arbeitslosen anerkannten Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten stammten aus Syrien (12.670), Afghanistan (5.487), Russland (3.495) und dem Irak (1.865).

Rund die Hälfte der arbeitslosen anerkannten Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigten sind laut dem AMS-Vorstand schon länger in Österreich und kamen - vor dem starken Andrang von syrischen und irakischen Flüchtlingen im Jahr 2015 - etwa aus Afghanistan und aus Tschetschenien (Russland).

Das AMS beobachtet auch die Arbeitsmarktintegration der Flüchtlinge: 5.192 anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte aus Afghanistan haben laut AMS eine unselbstständige Beschäftigung über der Geringfügigkeitsgrenze gefunden. Auch 3.016 geflüchtete Personen aus Syrien fanden einen Job, 2.997 aus dem Iran und 1.137 aus dem Irak.

Credit Grafik: APA

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