Ungarn will Fremdwährungskredite zwangsumwandeln

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Auf die Banken in Ungarn - darunter die österreichischen Institute Erste, Raiffeisen und Bank Austria - kommen neue Bürden zu. Bis Jahresende sollen per Gesetz alle Fremdwährungskredite in Forint konvertiert werden. Die Hauptbelastung daraus sollen die Banken tragen, kündigt der ungarische Wirtschafts- und Finanzminister Mihaly Varga im "Standard" (Mittwochausgabe) an.

Bis zum Jahresende werde ein Gesetz über die Abschaffung der Fremdwährungskredite kommen. Ab 2015 sollen Hypotheken-Fremdwährungskredite nicht mehr in den Bankbilanzen stehen, so Varga. Da die Hauptverantwortlichen für die heutige Situation die Banken seien, wäre es "merkwürdig, wenn der Staat die Kosten voll übernehmen würde", kündigt er eine Belastung der Finanzinstitute an und verweist auf 2011/12. Damals habe bei der Möglichkeit, Kredite in Schweizer Franken günstig in Forint zurückzuzahlen, eine Lastenteilung gegriffen: Zwei Drittel der Kosten hätten die Banken, ein Drittel der Staat übernommen.

Das Problem mit Fremdwährungskrediten sei in Ungarn sehr groß: 350.000 Hypothekendarlehen seien in Fremdwährungen vergeben, hunderttausende Menschen würden ihre Kreditraten kaum zahlen können. "Für die österreichischen Banken rächt sich nun die aggressive Strategie zur Marktgewinnung vor der Krise", betont der Regierungsminister. Varga verteidigt auch die Bankensteuer: Durch sie sei aus den "Extraprofiten" der Banken ein "normaler Profit" geworden.

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