Unternehmen

Boehringer Ingelheim mit deutlichem Wachstum im Jahr 2021

Teilen

Das Geschäft des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim von Wien aus ist im Vorjahr gewachsen.

 Der Ukraine-Krieg trübt aber den Ausblick. Die Anteile Russlands und der Ukraine lägen bei rund 1,5 Prozent des gesamten Konzernumsatzes. Das Risiko für den Unternehmensverband sei überschaubar, teilte die Boehringer Ingelheim RCV mit. Die Krise werde jedoch "deutliche Auswirkungen" auf das Regional Center Vienna (RCV) haben, zu dem auch Österreich, die Ukraine und Russland gehören.

"Bis vor kurzem haben wir noch sehr positiv ins neue Jahr geschaut. Wir waren sowohl mit unseren Produkten, einer gut gefüllten Forschungspipeline als auch mit engen Kundenbeziehungen weiter auf Wachstumskurs. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse in der Ukraine", so Philipp von Lattorff, Generaldirektor der Boehringer Ingelheim RCV am Dienstag in einer Pressemitteilung. "Der militärische Angriff auf die Ukraine hat uns zutiefst getroffen - unsere Gedanken sind bei den Ukrainerinnen und Ukrainern und unseren mehr als 100 Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine, denen wir bestmöglich helfen."

In der Ukraine und Russland hat Boehringer Ingelheim keine Produktionsstätten. "In der Ukraine tun wir alles, was wir können, um das Land weiterhin mit Medikamenten zu versorgen", heißt es in einem Statement der Boehringer Ingelheim RCV zur APA. Das geschehe sowohl durch die reguläre Versorgung als auch durch Spenden. Im Moment sei die Versorgung der Ukraine nicht einfach, "aber wir haben keine Probleme mit der Verfügbarkeit von Produkten. Hier gibt es noch Vorräte für einige Wochen." Das Problem sei die Logistik innerhalb der Ukraine, aktuell sei auch nur jede dritte Apotheke geöffnet. Wie sich die Situation in der Ukraine weiter entwickeln werde, lasse sich schwer vorhersagen.

Oberstes Ziel in Russland sei es, sicherzustellen, dass Patienten weiterhin Zugang zu den von ihnen benötigten Medikamenten haben. Deshalb seien Medikamente von den Sanktionen derzeit auch ausgenommen. "Unsere Tätigkeit in Russland wird sich auf die Lieferung von Arzneimitteln beschränken und in vollem Einklang mit den gegen das Land verhängten Sanktionen stehen."

Neue Produktionsanlage im Wert von 1,2 Mrd. EUR in Niederösterreich

Nachdem erst im Herbst 2021 eine große biopharmazeutische Produktionsanlage in Wien eröffnet wurde, fiel vor kurzem die Entscheidung der Unternehmensleitung, eine weitere Großinvestition in Österreich umzusetzen. Um circa 1,2 Mrd. EUR wird in Bruck an der Leitha (NÖ) innerhalb der nächsten vier Jahre eine zusätzliche biopharmazeutische Produktionsanlage inklusive Infrastruktur, ähnlich der Anlage in Wien, gebaut. „Dass die beiden höchsten Investitionen in der Geschichte des Unternehmensverbandes in Österreich getätigt werden, ist ein starker Beweis für das Vertrauen der Unternehmensleitung in unseren Standort“, freut sich Philipp von Lattorff über den erneuten Zuschlag. Der Spatenstich soll im 1. Quartal 2023 erfolgen, mehr als 800 neue Arbeitsplätze sind geplant.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.