Der Verbund verdiente in den ersten drei Quartalen um gut 80 Prozent mehr, erwartet aber für heuer insgesamt weniger Gewinn als zuletzt angenommen.
Die schlechte Wasserführung im dritten Quartal sowie die EU-Maßnahmen zur Gewinnabschöpfung bei Energieunternehmen führen zu einer Anpassung des Ergebnisausblicks. Das berichtete Konzernergebnis wird nun zwischen rund 1,53 bis 1,88 Mrd. Euro erwartet, das EBITDA zwischen rund 2,8 und 3,3 Mrd. Euro, wie der Verbund mitteilte.
Zuvor war der Verbund im Sommer von einem EBITDA von 3,0 bis 3,5 Mrd. Euro und einem berichteten Konzernergebnis von zwischen rund 1,68 und 2,03 Mrd. Euro ausgegangen. Der Verbund plant eine ordentliche Dividende auf Basis einer Ausschüttungsquote zwischen 45 Prozent und 55 Prozent, bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis zwischen rund 1,45 und 1,8 Mrd. Euro, wie der Energiekonzern weiter mitteilte. Zudem hat der Vorstand wie berichtet eine Sonderdividende von 400 Mio. Euro beschlossen.
Konzernergebnis stieg um 81 Prozent
In den ersten drei Quartalen hat der Verbund wegen der hohen Großhandels-Strompreise den Gewinn gesteigert, gegenläufig wirkte allerdings die schwache Wasserführung wegen des trockenen Sommers. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 68,0 Prozent auf 1,93 Mrd. Euro, das Konzernergebnis um 81,4 Prozent auf 1,065 Mrd. Euro. Bereinigt um Einmaleffekte in Höhe von 82,6 Mio. Euro stieg das Konzernergebnis um 73,5 Prozent auf 982,6 Mio. Euro. Die Verbund-Erzeugung aus Laufwasserkraft war im dritten Quartal stark unterdurchschnittlich, der Erzeugungskoeffizient lag bei 0,75 Prozent und war vor allem im Juli (0,71) und August (0,69) deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt.
Weniger Wasserkraft-Strom wegen Trockenheit
In den ersten drei Quartalen betrug der Koeffizient 0,84. Die geringere Stromproduktion aus Wasserkraft führte auch dazu, dass hohe Stromzukäufe erforderlich waren, um - resultierend aus der jahrelang bewährten Hedging-Strategie - bereits verkaufte Strommengen liefern zu können, wie der Verbund mitteilte. Diese Rückkäufe mussten marktbedingt zum Teil zu außerordentlich hohen Preisen erfolgen und belasteten das Ergebnis somit zusätzlich. Eine weitere Herausforderung waren die Margining-Zahlungen für Absicherungsgeschäfte im Stromgeschäft, die als Sicherheitsleistung für offene Positionen beim Clearinghaus der Börse zu hinterlegen sind. Der Verbund habe diese Herausforderung aufgrund seiner vorausschauenden Finanzplanung, der sehr guten Bonität und der rechtzeitigen Erhöhung von Kreditlinien ohne negative Auswirkungen bewältigt. Deutlich negativ auf das Ergebnis wirkten Bewertungseffekte aus im Energiesektor üblichen Absicherungsgeschäften im Wesentlichen für die eigene Stromerzeugung. Diese Effekte werden sich im Wesentlichen in Folgeperioden mit den Realisierungen der Grundgeschäfte ausgleichen, so der Verbund.