Tierfutter-Fabrik

Insektenfarm in Österreich senkt CO₂-Ausstoß

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Biotechnologie aus Österreich sorgt in Brüssel für Furore: Jetzt gewann eine Tierfutter-Produktion aus Insektenproteinmehl einen prestigeträchtigen Preis. 

Larven werden in Österreich zu Tierfutter verarbeitet - damit wird auch noch viel CO2 eingespart. Die Innovation des österreichischen Unternehmens Reploid wurde in Brüssel jetzt mit dem renommierten EU LIFE Award ausgezeichnet.

Lebende Larven werden zu Tierfutter verarbeitet.

Lebende Larven werden zu Tierfutter verarbeitet. 

© Foto: Christoph Bockfisch
× Lebende Larven werden zu Tierfutter verarbeitet.

Die madebymade GmbH, eine Tochter von Reploid, wurde von der Expertenjury für das Waste2Protein-Projekt in der Kategorie „Circular Economy and Quality of Life“ prämiert.

EU LIFE Award Umweltpreis wurde vergeben durch die CINEA larven

Der renommierte EU LIFE Award Umweltpreis wurde vergeben durch die CINEA (European Climate, Infrastructure and Environment Executive Agency).
v.l.: Jacek Gajewski vom Kujawsko-Pomorskie Regional Assembly, European Committee of the Regions, Jonas Finck und Moritz Gold von madebymade & Reploid Group, Florika Fink-Hooijer – Director-General des Umweltdepartments der Europäischen Kommission und Merle Becker.
  

© CINEA
× EU LIFE Award Umweltpreis wurde vergeben durch die CINEA larven

Mit LIFE-Programm finanziert die EU Umwelt- und Klimaschutz

Das LIFE-Programm ist das Finanzierungsinstrument der EU für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen. Mit den LIFE Awards werden die innovativsten, ambitioniertesten und effektivsten LIFE-Projekte in den Kategorien Naturschutz, Kreislaufwirtschaft und Lebensqualität sowie Klimamaßnahmen ausgezeichnet.

 Der innovative, dezentrale Kreislaufansatz, den Reploid verfolgt, erhielt die höchste Auszeichnung.

„Aus zahlreichen Innovationsprojekten als europaweiter Sieger hervorzugehen, ist für unser junges Unternehmen eine besondere Auszeichnung. Wir sehen diesen Award als Ansporn, mit Leidenschaft an unseren Ideen und Projekten weiterzuarbeiten. Es zeigt, dass wir mit der Verwertung von organischen Reststoffen mit der Insektenbiotechnologie in hochwertige Futtermittel auf dem richtigen Weg sind“, so Reploid Gründer und CEO Philip Pauer.

Insektenfarm produziert Tierfutter und senkt CO₂-Ausstoß

Das Waste2Protein Projekt wurde für den erstmaligen Aufbau einer dezentralen und modularen Produktion von Insektenproteinmehl aus landwirtschaftlichen Reststoffen und Bioabfällen in der Nähe von Leipzig in Deutschland ausgezeichnet. Der Ansatz und Aufbau der patentierten dezentralen und modularen Insektenfarm, die zuverlässig mehrere Tonnen organische Reststoffe pro Tag zu nährstoffreichem Futter für Tiere umwandelt, ist in Europa einzigartig.

„Das Projekt ist ein bedeutender Erfolg für die Umwelt: Insektenprotein kann den CO₂-Ausstoß um 25 % im Vergleich zu Fisch- und 42 % im Vergleich zu Sojamehl reduzieren“, erklärt Pauer die Systematik.

Regionales Protein als Antwort auf Umweltprobleme

Es ist sicher, dass die Nachfrage nach tierischem Protein bis 2050 um 75 % steigen wird. Bereits bestehende Umweltprobleme wie Entwaldung, Überfischung und Treibhausgasemissionen würden somit verschärft. Die Folge: Die Ernährungssicherheit würde in Europa noch stärker von Importen abhängig werden, die mit Preis- und Qualitätsschwankungen sowie geopolitischen und logistischen Problemen verbunden sind.

Insektenproteinmehl produziert aus organischen Reststoffen bietet jedoch eine nachhaltige und hochwertige Alternative zu herkömmlichen Futtermitteln und liefert durch den dezentralen Ansatz besonders für viele Landwirte einen zusätzlichen Betriebszweig mit neuen Einkommensquellen.

Waste2Protein Projekt erfüllt alle EU-Zielvorgaben

Das Waste2Protein Projekt unterstützt verschiedene EU-Ziele, wie den Europäischen Green Deal, die EU-Eiweißstrategie, den EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, insbesondere der Abfallgesetzgebung, das Kreislaufwirtschaftspaket und den Fahrplan für eine kohlenstoffarme Wirtschaft 2050, und trägt gleichzeitig zur nachhaltigen Fischerei und zur Verringerung der Antibiotikaresistenz bei.

Die Ergebnisse des Projekts sind europaweit skalierbar und haben positive Auswirkungen auf die Kreislaufwirtschaft und die Futtermittelproduktion.

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