Der österreichische Kinderfahrrad-Hersteller woom radelt 2022 unter neuer Führung. Die woom-Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka ziehen sich aus operativem Geschäft zurück.
Die woom-Story ist eine echt österreichische Erfolgsgeschichte. Der in einer sprichwörtlichen Garage gegründete Kinderfahrrad-Hersteller hat sich binnen weniger Jahre zur Kultmarke katapultiert. Das Unternehmen profitiert zudem vom Radfahr-Boom, der in der Pandemie noch einmal größer wurde.
Schon 500.000 woom-Bikes vom Band gerollt
Gerade einmal acht Jahre nach der Firmengründung lief 2021 das 500.000 woom-Bike vom Produktionsband. Für 2022 steht die Expansion in neue Märkten auf dem Programm, die mit einem neuen Management-Trio umgesetzt werden soll. Die neue Geschäftsführung besteht aus Mathias Ihlenfeld, Paul Fattinger und Martin Bartmann.
Neues Führungstrio für weitere Expansion
Mit Jahreswechsel hat Mathias Ihlenfeld als CEO die Gesamtleitung von woom übernommen. Der 47-jährige gebürtige Deutsche gründete im Jahr 2014 woom USA und baute fortan das US-Geschäft auf. Im letzten Jahr gingen bereits knapp 45.000 Räder via Online-Direktvertrieb an US-Kundinnen und -Kunden. „Wir wollen uns weiterentwickeln – uns aber gleichzeitig den besonderen Spirit, der woom ausmacht, bewahren”, sagt Mathias Ihlenfeld: „Weiterhin geht es uns vor allem um das Eine: Kindern die Liebe zum Radfahren zu vermitteln. Das ist unsere Mission.”
Neuer Finanzchef bei woom ist Paul Fattinger (40). 2021 war er bei woom für die Fusion der europäischen und der US-Firma zuständig. In seiner neuen Funktion ist er verantwortlich für die Finanzen und die strategische Ausrichtung von woom. „Innerhalb von knapp acht Jahren ist aus einem Garagen-Start-up ein internationaler Player geworden”, sagt Fattinger: „Wir wollen jetzt sicherstellen, dass diese schnelle Entwicklung für woom ohne Wachstumsschmerzen weitergeht.”
Das neue Führungs-Trio komplettiert Martin Bartmann (56) als interimsmäßiger COO. Der Betriebsinformatiker wird bei woom für die Optimierung logistischer Prozesse und die Sicherung der Lieferketten zuständig sein. Bartmann übernimmt diese Funktion von Guido Dohm, der sich auf die Weiterentwicklung des europäischen woom Produktions- und Montagestandortes im polnischen Świebodzin sowie die vollautomatisierte Produktion von Fahrradrahmen und -gabeln in weiteren osteuropäischen Ländern konzentrieren wird.
Gründer Ihlenfeld und Bezderka: Back to the roots
Die beiden woom-Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka ziehen sich im Zuge der Neuaufstellung aus dem operativen Geschäft zurück und konzentrieren sich künftig auf ihre Rolle als Beirat und Miteigentümer.
„Ich freue mich darauf, wieder genau das zu machen, was mir am allermeisten Spaß macht”, sagt Bezdeka: „Nämlich Fahrräder und Produkte zu entwerfen, die Kinder auch morgen oder übermorgen für das Radfahren begeistern.”
Und Marcus Ihlenfeld erklärt: „Es ist wichtig, beizeiten loszulassen. „Hätten wir nicht immer Menschen an Bord geholt, die bestimmte Tätigkeiten noch viel besser können als wir, würden wir heute noch in der Garage an Rädern schrauben und 300 Räder im Jahr verkaufen.”