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Rosenbauer rauschte in die Verlustzone

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Materialengpässe und deutlich höhere Kosten schlagen auch beim oberösterreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer durch.

 In den ersten drei Quartalen 2022 stand unter dem Strich ein Verlust in Höhe von 21,4 Mio. Euro zu Buche, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres war noch einen Gewinn von 7,6 Mio. Euro eingefahren worden. Unter der neuen Führung läuft nun ein Restrukturierungsprogramm.

Der Verlust je Aktie (EPS) belief sich heuer zwischen Jänner und September auf 3,3 Euro. In der Vorjahresperiode war ein kleiner Gewinn von 10 Cent je Aktie erzielt worden.

"Wechselnde Engpässe in der Materialversorgung sowie teils massive Kostensteigerungen bei Vorprodukten und Material haben auch im dritten Quartal die Produktionsbedingungen in Europa und in Nordamerika geprägt", berichtete der CEO Sebastian Wolf. Die Fehlteilesituation habe sich zuletzt leicht gebessert. "Wir erhalten beispielsweise wieder mehr Fahrgestelle", so der neue Firmenchef. Eine echte Entspannung erwarte das Management aber erst ab Jahresmitte 2023.

"Die höheren Materialkosten geben wir seit Monatsanfang im Wege erneuter Preisanpassungen für neue Angebote zum Teil an unsere Kunden weiter", erklärte Wolf.

Zwischen Jänner und September bewegten sich die Verkaufserlöse der Rosenbauer International AG "trotz der schwierigen Materialversorgung" mit 651,2 Mio. Euro in etwa auf dem Niveau der Vorjahresperiode (649,5 Mio. Euro), wie der Konzern weiters mitteilte.

Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Neunmonatszeitraum "als Folge des niedrigeren Bruttoergebnisses und gestiegener Strukturkosten - konkret der Aufwendungen für Vertrieb und Verwaltung -" 30,5 Mio. Euro. Vor einem Jahr hatte Rosenbauer noch einen operativen Gewinn von 14 Mio. Euro geschrieben.

Die Umsetzung von ersten Restrukturierungsmaßnahmen habe das EBIT heuer mit 5,6 Mio. Euro belastet. Mit dem Wechsel an der Konzernspitze zu Beginn des dritten Quartals - Wolf löste CEO Dieter Siegel per 1. August ab - habe eine "Reorganisation der Unternehmensgruppe" begonnen. Ein umfassendes Restrukturierungsprogramm umfasse kurz- und mittelfristige Maßnahmen "zur Ergebnisabsicherung, Herstellkostenreduktion und Abhärtung des Geschäftsmodells".

Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit war heuer in den ersten drei Quartalen "wegen des größeren Vorratslagers, höherer Lieferantenpreise und der seit Jahresbeginn gestiegenen Forderungen" mit 126,5 Mio. Euro negativ, im Vorjahreszeitraum waren es erst minus 52,3 Mio. Euro. Das Eigenkapital in Prozent zur Bilanzsumme verringerte sich im Jahresabstand von 19,6 auf 16,4 Prozent.

Die Auftragslage ist jedenfalls intakt. Der Ordereingang erhöhte sich den Angaben zufolge um 6 Prozent auf 825,4 Mio. Euro. Der Auftragsbestand per Ende September wuchs im Jahresabstand von rund 1,17 auf 1,36 Mrd. Euro und sei "weiterhin sehr solide".

Das Orderbuch ist voll und die Fehlteilesituation hat sich leicht verbessert. Daher bestätigte der Konzernvorstand seinen Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2022. Ausgehend von einem hohen Auftragsbestand würden - unter Berücksichtigung der weiterhin angespannten Situation bei der Beschaffung von Fahrgestellen und anderen Bauteilen - ein Umsatz von rund 1 Mrd. Euro und ein positives EBIT erwartet.

Die globale Feuerwehrbranche folge der allgemeinen Konjunktur erfahrungsgemäß mit einem mehrmonatigen Abstand. Die Auftragsbücher seien "gut gefüllt", die Ausschreibungstätigkeit sei "sehr rege". Gleichzeitig sorgten aber die anhaltenden Lieferkettenschwierigkeiten und der Druck auf die Energie- und Rohstoffmärkte durch die russische Invasion der Ukraine für "sehr unsichere Produktionsbedingungen", weshalb für dieses Jahr mit einer Seitwärtsbewegung der Industrie gerechnet werde.

Rosenbauer beschäftigte per 30. September 2022 weltweit 4.088 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Vorjahresstichtag hatte es bei dem Löschfahrzeugehersteller 4.004 Arbeitsplätze gegeben.

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