US-Notenbank entscheidet über Kurswechsel

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Mit Spannung blicken die Finanzmärkte, aber auch Regierungen und Sparer weltweit auf Washington und die Ankündigungen des scheidenden Fed-Chefs Ben Bernanke an diesem Mittwoch. Die US-Notenbank könnte jetzt Ernst machen mit dem Einstieg in den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik.

Eigentlich wäre die schrittweise Rückkehr zu "normalen" Leitzinsen ein Signal, dass die Krise der vergangenen Jahre überstanden ist. Doch die Finanzmärkte haben sich an die Droge frischen Geldes gewöhnt - auch die Börsen profitierten davon und erreichten in den USA oder in Deutschland neue Rekordstände. Bereits die Ankündigung von Fed-Chef Bernanke im Mai, dass ein Kurswechsel bevorstehen könnte, sorgte für heftige Reaktionen an den Anleihe- und Aktienmärkten. Dies könnte ein Vorgeschmack darauf gewesen sein, was ein tatsächlicher Entzug in den kommenden Monaten auslösen wird.

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Bei der Reaktion der Märkte schwingt viel Psychologie mit. Am Montag etwa bewirkte der Rückzug von Ex-US-Finanzminister Larry Summers als möglicher Nachfolger von Bernanke, der im Jänner seinen Hut nimmt, einen Aufschwung an den Börsen. Denn damit wurde die US-Zentralbankerin Janet Yellen Favoritin in dem Rennen um den für die Entwicklung der globalen Wirtschaft wohl wichtigsten Posten der Welt - und sie gilt als Verfechterin einer eher lockeren Geldpolitik. Und noch ist der genaue Kurs der Fed ungewiss - mal überwiegt Hoffnung, mal Bangen an den Märkten mit Blick auf die mögliche Einstellung der Anti-Krisen-Maßnahmen.

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