Verkauf von Opel an Magna auf Schiene

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Die Weichen für eine Zukunft Opels sind gestellt. Der US-Konzern General Motors (GM) will 55 Prozent der Opel-Anteile an das Konsortium aus dem kanadischen Zulieferer Magna und der russischen Sberbank abgeben. Weitere zehn Prozent an Opel sollen die Mitarbeiter erhalten, wie General Motors Europa am Donnerstag in Zürich mitteilte. Die restlichen 35 Prozent will GM selbst behalten.

Diese Aufteilung entspricht dem von Magna vor Monaten vorgelegten Angebot. GM rechnet mit einem Abschluss des Opel-Verkaufs bis Ende November. Das Geschäft werde "nicht nach dem 30. November" über die Bühne gehen, sagte der GM-Verhandlungsführer, John Smith. In den kommenden Wochen müssten noch die endgültigen Vertragsdetails ausgearbeitet werden. Dazu gehöre unter anderem die Mitwirkung der Gewerkschaften bei der notwendigen Kostensenkung und die "Finalisierung eines definitiven Finanzierungspakets" mit der deutschen Regierung.

Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel hatte zuvor die Empfehlung des GM-Verwaltungsrats begrüßt, aber gesagt, es gebe noch "verhandelbare Dinge", um die sich die Treuhandgesellschaft kümmern werde. GM habe jedenfalls signalisiert, die "Finanzierungsbedingungen zu akzeptieren". Neben dem Überbrückungskredit von 1,5 Mrd. Euro, der Opel seit Monaten über Wasser hält, wollen Bund und Länder in Deutschland dem Opel-Käufer Magna weitere drei Mrd. Euro an Bürgschaften gewähren.

Von positiven Auswirkungen des Opel-Kaufs durch Magna für das Flaggschiff des steirischen Autoclusters, Magna-Steyr, geht die regionale Politik aus. Wie der steirische Landeshauptmann Voves sagte, erhoffe er sich positive Auswirkungen für die Entwicklungsarbeit und auch die Fokussierung von Nischenproduktionen in Graz.

Wirtschaftsminister Mitterlehner begrüßte die Entscheidung von GM. "Nach einer Phase bleiernen Wartens können nun endlich die produktiven Kräfte zur Neuorientierung freigesetzt werden", sagt er am Donnerstagnachmittag. "Auch zur Orientierung des gesamten Marktes trägt diese Entscheidung bei."

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