Volksbank streicht nach hohen Verlusten 900 Jobs

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Die Volksbank AG (ÖVAG) streicht in den nächsten zwei bis drei Jahren nahezu jede zehnte Stelle. In Summe werden rund 900 Mitarbeiter abgebaut, davon rund 200 im Inland. Im Aufsichtsrat am Donnerstag wurde eine Redimensionierung der Bank abgesegnet. Im ersten Halbjahr 2009 brachten teure Kreditvorsorgen von 294 Mio. Euro einen Vorsteuerverlust von 139 Mio. Euro.

Auch im Gesamtjahr 2009 wird es Verluste geben. Eine entsprechende Gewinnwarnung hat die ÖVAG bereits im Juli abgesetzt, zugleich mit der Ankündigung, dass die Bank für heuer keine Zinsen auf die Milliarde Partizipationskapital zahlen wird können, die der Staat im Frühjahr eingeschossen hat. Neuerlich bekräftigt hat der Vorstand am Donnerstag, dass das staatliche PS-Kapital "so rasch wie möglich" zurück gezahlt werden soll.

Die Bank rechnet wegen der schlechten Wirtschaftslage mit teils empfindlichen Kreditausfällen für die Finanzbranche auch noch im Jahr 2010. Der Aufsichtsrat hat heute eine "Neustrukturierung" der ÖVAG fixiert, mit Redimensionierung aufs kundennahe Kerngeschäft. Der Mitarbeiterabbau soll so weit wie möglich mit natürlichen Abgängen abgefedert werden.

Das Debakel um die notverstaatlichte Kommunalkredit sowie teure Abschreibungen auf Wertpapiere (Lehman, Island etc.) und auf Immobilienaktivitäten (Europolis) haben die viertgrößte Bank Österreichs im abgelaufenen Jahr tief in die roten Zahlen gebracht. Selbst unterm Strich blieben 152 Mio. Euro Nettoverlust. Der Vorsteuerverlust belief sich 2008 auf 402 Mio. Euro.

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