Insider berichtet:

Weitere Insolvenzanträge bei Signa in Deutschland erwartet

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Dringend wird von der Signa-Gruppe eine Geldspritze benötigt.

Bei der finanziell angeschlagenen Signa-Gruppe rund um den Tiroler Investor René Benko könnten Insidern zufolge weitere Insolvenzanträge für Signa-Gesellschaften in Deutschland folgen. Solche Insolvenzanträge seien in Vorbereitung, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Von Signa war laut Reuters zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Ohne Kredit, könnte ganze Gruppe fallen

Die Signa Real Estate Management Germany hatte bereits beim Amtsgericht Charlottenburg einen Antrag auf Konkurs gestellt, wie das deutsche Magazin "Der Spiegel" und "News" berichtet hatten. Mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen bestätigten dies.

Signa leidet Insidern zufolge unter Liquiditätsproblemen. Finde sich nicht kurzfristig ein Kreditgeber, könnte die gesamte Gruppe fallen, hatten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen gesagt. Der österreichischen Zeitung "Der Standard" zufolge soll am Dienstag ein Insolvenzantrag für die milliardenschwere Signa-Gruppe erfolgen. Zu Signa gehören Immobilien-Pakete und unter anderem auch der deutsche Warenhausriese Galeria.

Bis zu 600 Millionen Euro benötigt

Bei den dringend benötigten Riesensummen hofft die Signa derzeit auf einen Mezzanin-Investor, der vereinfacht erklärt sehr teures Kapital bei wenig direkter Mitsprache zur Verfügung stellt. Ein solcher Investor würde 500 oder womöglich sogar 600 Mio. Euro Kredit geben, die zum Teil besichert werden könnten, zum Teil aber auch unbesichert wären, schrieb etwa die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Wochenende. Dadurch würden extrem hohe Zinsen fällig. Zusammen mit zusätzlichen Gebühren können Kreditkosten von über 20 Prozent pro Jahr entstehen.

2,2 Milliarden "Exposure" bei Banken

Eine etwaige Insolvenz bei Signa würde auch an den kreditgebenden Banken nicht spurlos vorübergehen. Laut Medienberichten hat Signa bei fast allen namhaften Instituten in Österreich Kredite offen. Das Gesamtexposure belaufe sich auf 2,2 Mrd. Euro.

In der Schweiz dürfte der Vermögensverwalter Julius Bär nicht unwesentlich betroffen sein. Die Schweizer Privatbank legte am Montag ein massives Exposure im Immobilienbereich offen, das jüngst deutliche Wertberichtigungen nötig machte. Die größte Einzelposition innerhalb des insgesamt 1,5 Mrd. Franken schweren Private-Debt-Kreditbuchs belaufe sich auf 606 Mio. Franken (628,6 Mio. Euro) und umfasse drei Kredite an verschiedene Einheiten innerhalb eines "europäischen Konglomerats", so das Unternehmen. Einem Insider zufolge soll es sich um die Signa handeln. Die Kredite sind den Angaben der Bank zufolge durch mehrere Pakete von Sicherheiten in Verbindung mit Gewerbeimmobilien und Luxuseinzelhandel besichert.

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