Der Technologiekonzern ist trotz zweistelliger Auftrags- und Umsatzrückgänge im ersten Halbjahr zuversichtlich.
Optimistisch sind die Schweizer vor allem hinsichtlich der Entwicklung des Energietechnikbereiches bis 2011. "Ich kenne kein Kraftwerksprojekt etc., das wegen der Wirtschaftskrise in Gefahr wäre", sagte Franz Chalupecky, seit Mai Vorstandsvorsitzender von ABB Österreich, anlässlich der Messe Smart Automation Austria in Linz.
Trotzdem habe die Krise ihre Spuren hinterlassen: So sind die Aufträge im ersten Halbjahr 2009 zum Vergleichszeitraum im Vorjahr um 24 %, von 131 auf 99 Mio. Dollar oder 83,75 auf 63,26 Mio. Euro (Umrechnungskurs laut Konzernangaben) eingebrochen. Die Umsätze haben sich von 130 Mio. Dollar (82,68 Mio. Euro) auf 111 Mio. Dollar (70,70 Mio. Euro) reduziert.
2008 zeigten sich vor allem die Bereiche Prozessautomation und Robotik massiv betroffen. Allerdings könne die Krise nicht für alles herhalten, so Chalupecky. 2006/07 sei der Markt regelrecht überhitzt gewesen, jetzt habe er sich eben wieder eingependelt.
Trotz allem Optimismus rechne er aber damit, dass auch 2010 noch einmal ein hartes Jahr wird. Für den Industriebereich sieht Chalupecky für Ende 2009 bzw. Anfang 2010 ein leichtes Wachstum von etwa 1 bis 3 Prozent. "Das Ende der Talsohle sollte erreicht sein", zeigte er sich zuversichtlich.
Der Konzern, der weltweit 6.000 Forscher in sieben Forschungszentren beschäftigt, hat sich vor einem halben Jahr ein Sparprogramm verordnet. Der Bereich F&E sei davon aber ausgenommen, erklärte der Österreich-Chef. So habe man 2008 in diesen Bereich 1,2 Mrd. Dollar investiert, was eine Steigerung um 6 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutete.
ABB zählt weltweit zu den führenden Unternehmen in der Energie- und Automationstechnik. Das Portfolio reicht von Lichtschaltern über Roboter, die Autos lackieren oder Lebensmittel verpacken können, bis hin zu leistungsstarken Transformatoren und Managementsystemen für ganze Stromnetze.
Die Unternehmen des Konzerns sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit mehr als 120.000 Mitarbeiter. In Österreich erzielte das Unternehmen 2008 einen Umsatz von 173 Mio. Euro und beschäftigt rund 400 Mitarbeiter.