Der stetig steigende Energiebedarf der Schwellenländer und die Investitionen der Industrienationen in Infrastruktur haben dem Schweizer Elektrotechnikkonzern überraschend dicke Orderbücher beschert. Der Auftragseingang stieg im 4. Quartal trotz Wirtschaftskrise auf 7,45 (Vorjahr 7,18) Mrd. Dollar (5,43 Mrd. Euro). Trotz 350 Mio. Dollar Kosten für einen Konzernumbau verbuchte ABB im Schlussquartal des vergangenen Jahres einen unerwartet hohen Gewinnanstieg um 154 % auf 540 Mio. Dollar.
Die Aktionäre sollen dafür eine höhere Gewinnbeteiligung bekommen: ABB will die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr sogar auf 0,51 (0,48) Franken je Aktie erhöhen. An der Börse kamen diese Nachrichten gut an: Die Aktie stieg um 4,9 % und war damit unangefochtener Spitzenreiter im Schweizer Leitindex SMI.
Analysten zogen ein positives Fazit der Zahlen: Sie zeigen, dass ABB das Schlimmste überstanden haben dürfte, hieß es. Dennoch äußerte sich der Konzern vorsichtig über die weitere Entwicklung. Die Aussichten sowohl für die ABB-Geschäfte als auch für die Gesamtwirtschaft blieben 2010 unsicher, erklärte Konzernchef Joe Hogan.
Er will daher weiter auf die Kostenbremse treten und setzte das Ziel für das laufende Kostensenkungsprogramm um eine Milliarde auf 3 Mrd. Dollar bis Ende 2010 hoch. Dadurch solle sichergestellt werden, dass die Ebit-Marge im Zielkorridor von elf bis 16 Prozent gehalten werden kann, hieß es.