Banken verkaufen 36 % an slowenischer Mercator

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Die Banken verkaufen gut ein Drittel der größten slowenischen Handelskette. Neben dem Konsortium von 6 Banken, die 21 % ihrer Mercator-Anteile bereits zum Verkauf angeboten haben, will nun auch die slowenische Großbank Nova Ljubljanska banka (NLB) ihre gut 15 % verkaufen. Die Firma Arkas, die den Verkauf für das Bankenkonsortium abwickelt, und die NLB koordinieren untereinander ihre Verkaufsverfahren, bestätigte Arkas-Chef Uros Marter von Arkas.

Die Banken wollen bis zum 8. Februar 2010 unverbindliche Angebote sammeln, erklärte Marter. Die Frist zur verbindlichen wird voraussichtlich bis Ende April laufen. "Es ist zu erwarten, dass das Aktienpaket im Mai verkauft wird", so Marter. Die Banken, darunter auch die slowenischen Töchter der Bank Austria und der Hypo Alpe Adria, hatten vergangene Woche potenzielle Investoren zur Interessenbekundung aufgefordert.

Hauptsächlich würden Finanzinvestoren aus den USA und Großbritannien Interesse an Mercator zeigen, weniger jedoch die unmittelbaren Konkurrenten der Handelskette.

Die Banken wollen einen Aktienpreis von über 167 Euro erzielen. Das war der Höchstpreis der im Sommer einkassierten Aktien. Der Marktwert der Mercator-Aktie liegt an der Laibacher Börse derzeit um 154 Euro, womit das 36-Prozent-Aktienpaket fast 209 Mio. Euro wert ist.

36-Prozent-Paket wird gemeinsam verkauft

Die 6 Banken halten zusammen 21 % der Mercator-Anteile. Sie hatten die Anteile im Sommer von der angeschlagenen Investmentgesellschaft Infond Holding einkassiert, nachdem diese ihre Kreditschulden nicht mehr tilgen konnte. Die NLB, die zusammen mit ihrer Tochter Banka Celje 15 % an Mercator hält, hatte sich im November dem Konsortium nicht angeschlossen. Da die Verkaufsverfahren nun miteinander koordiniert werden, bedeutet dies de facto, dass das 36-Prozent-Paket gemeinsam verkauft werden soll.

Der Käufer des gesamten zum Verkauf stehenden Mercator-Aktien-Pakets wird ein Übernahmeangebot veröffentlichen müssen. In diesem Fall sei zu erwarten, dass auch der angeschlagene Getränkekonzern Pivovarna Lasko seine 23 % an Mercator verkaufen werde, so "Dnevnik". Auch die serbische Handelskette Rodic, die zu Mercator gehört, würde wahrscheinlich ihre 4,6 % nicht mehr behalten wollen. Der restliche Anteil liegt im Streubesitz.

Mercator erzielte in den ersten neun Monaten 2009 einen Nettogewinn von knapp 17,6 Mio. Euro, um 51,8 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz fiel mit 1,97 Mrd. Euro um 0,6 % niedriger aus. Der slowenische Marktführer will bis 2012 auch der führende Händler in Südosteuropa werden. Nach Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien und Bulgarien ist der slowenische Konzern seit jüngsten auch in Albanien präsent. Am vergangenen Samstag eröffnete Mercator seinen ersten Hypermarkt in der albanischen Hauptstadt Tirana.

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