In der EU-Kommission gibt es Berechnungen, wonach die Schulden einiger Mitgliedsländer in ungeahnte Höhen schnellen könnten. Demnach könnte Irland 2020 eine Verschuldung von 200 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung haben, in Großbritannien wird mit 180 Prozent gerechnet, schreibt die "Financial Times Deutschland".
2007 lag der irische Wert noch bei 25 Prozent und der britische bei 44,2 Prozent. Beide Länder haben ihren Bankensektor in der Krise mit mehr Staatsmilliarden als andere Länder gestützt. Im EU-Durchschnitt rechnen die Experten der Kommission demnach für 2020 mit einem Schuldenstand von etwa 125 Prozent der Wirtschaftsleistung.
Frankreich und Italien sollen bei diesem Mittelwert liegen, Deutschland soll unter 100 Prozent bleiben. Laut EU-Stabilitätspakt dürfte die Verschuldung nicht über 60 Prozent steigen. Auslöser der Schuldenexplosion waren die Stützungen in der Krise, die sich auf fünf Prozent der Wirtschaftsleistung beliefen. Hinzu kommen 31 Prozent an Kapitalspritzen und Garantien für Banken, von denen 12,6 Prozent in Anspruch genommen wurden.
Am G-20-Gipfel in Pittsburgh soll ebenfalls über die steigende Verschuldung gesprochen werden. Die G20-Finanzminister und -Notenbankchefs hatten sich bei ihrem Vorbereitungstreffen in London darauf verständigt, aus den Konjunkturmilliarden und der Niedrigzinspolitik auszusteigen, "sobald der Aufschwung fest bestätigt" sei.
Damit sei aber frühestens 2010 zu rechnen, erinnert die "FTD". Hohe Schulden könnten das Wachstum in Europa beeinträchtigen und dazu führen, dass Europa im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften zurückfällt.