Deutsche Importe verbilligen sich so stark wie seit 1987 nicht mehr

Teilen

Die deutschen Importe haben sich im Mai so stark verbilligt wie seit gut 22 Jahren nicht mehr. Die Einfuhrpreise sanken um 10,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. "Dies war der höchste Rückgang seit Februar 1987 mit 12,6 Prozent", sagte ein Statistiker.

Grund dafür ist der Preisverfall bei Energieprodukten: Rohöl verbilligte sich um 45,1 Prozent, Benzin, Diesel und andere Mineralölerzeugnisse sogar um 47,9 Prozent. Auch viele Nahrungsmittel konnten günstiger im Ausland gekauft werden. Getreide kostete 27,5 Prozent und Milchprodukte 12,6 Prozent weniger. Im Vergleich zum Vormonat blieben die Einfuhrpreise stabil. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet.

Die Importpreise gelten als Indikator für die künftige Inflationsentwicklung. Preisveränderungen kommen in der Regel verzögert bei den Verbrauchern an. Wegen der drastisch eingebrochenen Energiepreise erwarten die 32 von Reuters befragten Analysten, dass die Jahresteuerungsrate im Juni erstmals seit mehr als zwei Jahrzehnten gesunken ist. Sie rechnen mit einem Minus von 0,1 Prozent. Eine erste Schätzung will das Statistikamt im Laufe des Tages veröffentlichen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.