Deutsche Inflation sank im April nur leicht auf 1,0 %

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Steigende Preise für Benzin, Diesel und Heizöl haben die Inflation in Deutschland im April kaum zurückgehen lassen. Verbraucher mussten für ihren Lebensunterhalt im vergangenen Monat 1,0 % mehr ausgeben als ein Jahr zuvor. Im März hatte die Inflationsrate ähnlich hoch bei 1,1 % gelegen.

Die von der EZB festgelegte Zielmarke von maximal 2,0 % werde damit aber "weiterhin deutlich unterschritten", betonte das Statistische Bundesamt mit Blick auf Warnungen vor einer Inflationsgefahr infolge der milliardenschweren Hilfspakete für Griechenland und zur Stabilisierung des Euro.

Wie in den Vormonaten stiegen auch im April die Preise für Mineralölprodukte besonders kräftig, wie die Statistiker mitteilten. Der Preis für Heizöl sprang um fast 33 % nach oben, der für Kraftstoffe um rund 16 %.
Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung bei den Mineralölprodukten hätte die Inflationsrate nur bei 0,3 % gelegen. Auch Strom verteuerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 %. Die Preise für Gas dagegen gingen um knapp 10 % zurück.

Nahrungsmittel waren im April laut Statistik 1,5 % teurer als im April 2009. Erheblich teurer wurden demnach vor allem Gemüse und Obst. Aber auch für Fisch und Fischwaren mussten die Verbraucher mehr als vor einem Jahr zahlen. Butter wurde im Jahresvergleich um knapp 18 % teurer, Molkereiprodukte dagegen blieben etwas günstiger.

Großhandelspreise stiegen im April um 6 %

Die teureren Mineralölprodukte schlugen sich auch spürbar bei den deutschen Großhandelspreise nieder: Binnen Jahresfrist lag die Teuerung hier bei 6,0 %. Das ist der stärkste Anstieg seit August 2008. Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Preise um 1,7 Prozent. "Zuletzt hatten wir im Jänner 1982 einen derart starken Anstieg", sagte ein Statistiker.

Deutlich teurer wurden einerseits Brennstoffe und Mineralölprodukte: Sie kosteten über ein Fünftel mehr als vor Jahresfrist und 4,9 % mehr als im März. Doch auch für Metalle mussten die Händler deutlich höhere Preise zahlen, hier lag das Plus im Monatsvergleich bei 6,7 %. Verglichen mit dem April 2009 waren Erze oder Metalle 16,6 % teurer. Auch viele Lebensmittel schlugen stärker zu Buche.

Die Großhandelspreise gelten als Frühindikator für die Entwicklung der Lebenshaltungskosten, da Einzelhändler und andere Abnehmer einen Teil ihrer höheren Einkaufspreise an die Verbraucher weiterreichen. Die Lebenshaltungskosten waren im April mit 1 % etwas weniger stark gestiegen als noch im Vormonat. Die Bundesbank sagt für das laufende Jahr eine Teuerungsrate von 1 % voraus.

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