Deutsche Telekom zeigt Interesse an Zukauf in Serbien

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Die Deutsche Telekom ist an einem Einstieg beim ehemaligen Staatsmonopolisten Telekom Srbija interessiert. Die serbische Regierung will im Herbst 40 % an der Telefongesellschaft verkaufen. Analysten beziffern den Wert des Anteils auf 1-2 Mrd. Euro.

"Telekom Srbija passt in unsere Übernahme-Strategie", sagte ein Sprecher des Bonner Konzerns am Montag. Die Telekom mache bereits in vielen Ländern Süd- und Osteuropas Geschäfte und sei daran interessiert, in "angrenzende Märkte" vorzustoßen. Zu konkreten Plänen wollte sich der Sprecher nicht äußern.

Die serbische Regierung hatte Ende vergangene Woche angekündigt, im September die Hälfte ihres 80-%-Anteils an Telekom Srbija verkaufen zu wollen. Die restlichen 20 % hält bereits der griechische Konzern OTE, an dem die Deutsche Telekom mit rund 30 % beteiligt ist. OTE hatte im Dezember mit Verweis auf ihre leeren Kassen ein eigenes Gebot für Telekom Srbija ausgeschlossen. In serbischen Medien werden neben der Deutschen Telekom auch France Telecom und der ägyptischen Orascom als Interessenten gehandelt.

Telekom Srbija hat 2009 mit 9.600 Mitarbeitern einen Gewinn von 150 Mio. Euro Gewinn erwirtschaftet. Serbien will mit einer weiteren Privatisierung von Telekom Srbija Geld für dringend benötigte Investitionen einnehmen. Gewerkschaft und Opposition sind allerdings gegen den Verkauf.

2009 hat Deutsche Telekom in ihrem Süd- und Osteuropa-Geschäft den Umsatz durch den Kauf eines Minderheitsanteils an OTE auf 9,7 Mrd. Euro mehr als verdoppelt. Insgesamt zählt die Telekom von Ungarn über Rumänien bis Griechenland 35 Mio. Handy- und 12 Mio. Festnetz-Kunden. Wachstumspotenzial besteht in diesen Märkten insbesondere im Geschäft mit schnellen Internet-Anschlüssen. Hier kommt die Telekom bisher lediglich auf 3,5 Mio. Kunden.

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