Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht das BIP im 1. Quartal nur um 0,2 % steigen. Konjunkturlokomotive bleibt die exportabhängige Industrie, die vom Aufschwung der Weltwirtschaft profitiert. Der private Konsum liefert dagegen keine positiven Impulse.
"Dazu trägt nicht nur bei, dass Arbeitsplätze im Nachgang der Krise unsicherer geworden sind", schrieben die Forscher. "Viele Haushalte sorgen sich offenbar auch um die weitere Entwicklung der öffentlichen Finanzen." Deutschland droht 2010 eine Rekordverschuldung, wegen der in Aussicht gestellte Steuersenkungen infrage stehen. Das GfK-Konsumklima hatte sich zuletzt fünf Monate in Folge eingetrübt.
Die Konjunkturerholung war bereits Ende 2009 ins Stocken geraten. Die Wirtschaft stagnierte nur noch, nachdem sie im dritten Quartal noch um 0,7 und im 2. Quartal um 0,4 % gewachsen waren. Während die Exporte um 3 % wuchsen, gaben die Verbraucher weniger Geld aus. Gleichzeitig investierten die Unternehmen weniger.
Der Wirtschaft machten zum Jahresauftakt auch Schnee und Frost zu schaffen. Auf vielen Baustellen ruhte deshalb wochenlang die Arbeit. Wegen verschneiter Straßen und eisglatter Gehwege klagten Einzelhändler über Kundenschwund. Bundesbankchef Axel Weber schließt deshalb einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im ersten Quartal nicht aus. Umso stärker könnte aber die Frühjahrsbelebung ausfallen, wenn Produktionsausfälle nachgeholt werden.