In den USA ist die Zahl der Insolvenzen im März auf den höchsten Stand seit 2005 gestiegen. Gläubigerschutz wurde 158.141 Mal beantragt, so der zuständige Datenermittler Aacer. 8.162 Firmenpleiten standen 149.979 Privatinsolvenzen gegenüber.
Das sind ein Fünftel mehr Insolvenzen als im März vergangenen Jahres und 35 % mehr als im Vormonat. 2005 war der Gläubigerschutz in den USA überarbeitet worden.
Die Zahl der Insolvenzen steigt meist erst mehrere Monate und häufig mehr als ein Jahr auf Rekordwerte, nachdem die Wirtschaft ihre Talsohle erreicht hat. "Die Anträge auf Gläubigerschutz werden mindestens auf dem aktuellen Niveau bleiben und könnten auch zulegen, wenn die Arbeitslosigkeit nicht abnimmt", sagte die Ökonomin Karen Gross, die auch Präsidentin des Southern Vermont Colleges ist.
"Zeit für Zinserhöhungen noch nicht gekommen"Die Zeit für eine Änderung der Null-Zins-Politik der Fed ist nach Einschätzung von zwei US-Notenbankern noch nicht gekommen. Eine Anhebung der Zinsen sei von einer Verbesserung der Situation auf dem Arbeitsmarkt und der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig, so der Präsident der St. Louis Fed, James Bullard. Er beobachte allerdings, dass sich die Wirtschaft schnell erhole. Der Arbeitsmarkt werde dem folgen. Sollten die Inflationserwartungen außer Kontrolle geraten, würde dies alles ändern und die Fed müsste eingreifen. Der Chef der New York Fed, William Dudley, sagte, die US-Notenbank verfolge sehr genau, wie sich die Inflation entwickle. Bezüglich der Konjunkturentwicklung zeigte sich Dudley skeptischer als sein Kollege. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Erholung so stark verlaufe, wie es erwünscht werde. Bullard ist stimmberechtigtes Mitglied im zinsbestimmenden Offenmarktausschuss der Fed. Bei ihrer Sitzung Mitte März hatte die Fed angekündigt, den Leitzins noch "eine längere Zeit" bei null bis 0,25 % zu belassen. Experten gehen davon aus, dass die Zentralbanker erst bei einer stabilen Belebung der Wirtschaft an der Zinsschraube drehen werden - frühestens im zweiten Halbjahr. |