Die Euro-Zone steckt derzeit in der schwersten Wirtschaftskrise seit ihrer Gründung. Im Juli ist das europäische Exportgeschäft gegenüber dem Vorjahresmonat um 19 Prozent eingebrochen. Die Importe sackten sogar um 30 Prozent ab, wie Eurostat am mitteilte.
Bei den Einfuhren dürfte der Ölpreis eine wichtige Rolle spielen: Derzeit kostet ein Fass (159 l) leichtes US-Öl nur etwa halb so viel wie vor Jahresfrist. Die Handelsbilanz schloss dennoch mit einem Überschuss von 12,6 Mrd. Euro und damit deutlich höher als erwartet.
Inzwischen mehren sich aber die Zeichen, dass die Wirtschaft im Sommer wieder gewachsen ist. Mit Frankreich und Deutschland haben die beiden größten Staaten des Währungsraums die Rezession bereits im Frühjahr hinter sich gelassen. Verglichen mit dem Vormonat Juni haben die Exporte im Juli leicht an Fahrt gewonnen.
Die Ausfuhren stiegen bereinigt um Preisveränderungen und saisonale Schwankungen um 4,1 Prozent. Das ist bereits der zweite Anstieg in Folge. Zugleich sanken aber die Importe, was auf einen anhaltend schwachen Binnenmarkt hindeutet. "Das ist der Beginn einer Normalisierung des Handels", sagte Dominique Barbet von BNP Paribas.