Österreich und auch die gesamte Euro-Zone haben im dritten Quartal das tiefe Tal der Rezession hinter sich gelassen und sind wieder auf einen Wachstumskurs eingeschwenkt. Erstmals seit Frühjahr 2008 war die Wirtschaftsleistung wieder höher als im Vorquartal, in Österreich betrug das BIP-Plus 0,9 Prozent. Im Jahresabstand lag das BIP aber um 2,4 Prozent tiefer.
Auch in der Euro-Zone hat die Wirtschaft die Rezession hinter sich gelassen. Das BIP wuchs von Juli bis September nach vorläufigen Berechnungen um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie die Statistikbehörde Eurostat am 13. November mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas stärkeren Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet. Verglichen mit dem Vorjahr war das BIP dagegen um 4,1 Prozent tiefer.
Die deutsche Wirtschaft erholt sich ebenfalls rasch. Im dritten Quartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal real um 0,7 Prozent zu, meldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Das war das stärkste Wachstum seit Anfang 2008. Im Jahresabstand ist das Ausmaß der Wirtschaftskrise aber noch deutlich zu erkennen: Im Vergleich zum dritten Quartal 2008 schrumpfte die Wirtschaft preisbereinigt um 4,7 Prozent, kalenderbereinigt um 4,8 Prozent.
Das Wifo warnte am 13. November, es könne noch nicht von einem selbsttragenden Aufschwung in Österreich gesprochen worden. Die Hauptimpulse für das überaus kräftige Wachstum des BIP sind im dritten Quartal laut Wifo vom Export und den Bauinvestitionen ausgegangen. "Die heimischen und internationalen Konjunkturprogramme scheinen nunmehr ihre Wirkung voll zu entfalten", so Wifo-Experte Marcus Scheiblecker. Seit Mitte 2009 sei das BIP "überaus kräftig" gewachsen. Im 2. Quartal war das BIP gegenüber dem Vorquartal noch um 0,5 Prozent gesunken, im 1. Quartal war das Minus zum Vorquartal mit 2,6 Prozent in der gesamten rezessiven Phase am stärksten gewesen.