EVN darf Wasserkraftwerke in Bulgarien bauen

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Bulgarien hat grünes Licht für ein lange verzögertes Wasserkraftprojekt am Fluss Gorna Arda nahe der türkischen Grenze gegeben. Ein Konsortium aus EVN, Alpine Bau und dem staatlichen bulgarischen Versorger NEK wurde mit der Errichtung von drei Wasserkraftwerken und der Erneuerung bestehender Dämme beauftragt.

Die Wasserkraftwerke sollen insgesamt eine Leistung von 175 MW haben und jährlich durchschnittlich 440 GWh Strom produzieren, sagte Industrie- und Energieminister Trajtscho Trajkow, der zuvor bei EVN in Bulgarien beschäftigt war. Das 500 Mio. Euro teure Projekt solle bei der Bekämpfung der Umweltverschmutzung helfen und bis zu 2.700 Arbeitsplätze sichern.

Das von der EVN geführte Konsortium und Natsionalna Elektricheska Kompania EAD (NEK) gründen für das Projekt, das in fünf bis acht Jahren abgeschlossen sein soll, ein Joint Venture. Im Mai hieß es, dass Bulgarien dabei einen Mehrheitsanteil übernimmt.

Türkisch-bulgarischer Deal

Das 1998 unterzeichnete Gorna Adra-Projekt ist Teil eines bilateralen Abkommens zwischen Bulgarien und der Türkei. Ursprünglich sollte das Projekt von der zur türkischen Ceylan Holding gehörenden CCG und der NEK realisiert werden, wobei die Bulgaren einen Anteil von 70 Prozent halten sollten. Realisiert wurde das Projekt aber nie.

Die türkische Bank Kapital, die Ceylan bei dem Projekten finanziell unterstützen sollte, kam in finanzielle Schwierigkeiten und wurde unter die Aufsicht der türkischen Bankenregulierungsbehörde gestellt.2007 brachte CCG eine Schadenersatz-Klage in Höhe von 75 Mio. Euro beim internationalen Schiedsgerichtshof in Paris ein.

Aus Bulgarien hieß es nun, dass die türkische CCG ihre Klage zurückziehen werde und ihren 30-Prozent-Anteil an die von der EVN geführte Gruppe übertragen werde.

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