Die US-Notenbank schließt eine Ausdehnung ihrer Nullzinspolitik nicht aus. Der "längere Zeitraum" sehr niedriger Zinsen könnte ausgeweitet werden, sollte sich der wirtschaftliche Ausblick verschlechtern oder der Inflationstrend weiter nach unten gehen, hießt es im Protokoll der März-Sitzung des geldpolitischen Fed-Komitees.
Dies schließe jedoch nicht eine umgehende Straffung der Geldpolitik aus,
falls dies nötig werden sollte. Einige Fed-Vertreter glauben aber, dass die
Risiken einer frühen Zinsanhebung die Gefahren eines zu langen Wartens
übersteigen. Der Chef der Fed von Kansas City, Thomas Hoenig, war das
einzige Mitglied des Offenmarktausschusses, das Bedenken über die
Formulierung "längerer Zeitraum" äußerte.
Der
Leitzins, die sogenannte Fed Funds Target Rate, steht seit Dezember 2008 bei
0 bis 0,25 % und damit so niedrig wie noch nie.
US-Ökonom Shiller sieht kein Ende der KriseDie US-Wirtschaft braucht nach Einschätzung des Ökonomen Robert Shiller weitere Konjunkturprogramme. "Wir müssen bereit sein, mehr zu tun, weil die Lage noch fragil ist", sagte er dem "Handelsblatt". "Ich habe keine feste Zahl im Kopf, aber ich bin schon der Überzeugung, dass wir noch mal etwas Großes benötigen - ein Volumen, das vergleichbar ist mit dem des ersten Stimulusprogramms." Das erste Konjunkturpaket der US-Regierung belief sich auf 800 Mrd. Dollar. "Es gibt klare Hinweise dafür, dass schwere Krisen die Wirtschaftsentwicklung auf Jahre hinaus belasten. Ich rechne damit, dass die nächsten 5 Jahre enttäuschend sein werden", warnt Shiller. |