Die Pläne für eine Großfusion in der russischen Rohstoffbranche sind vorerst vom Tisch. Die Gespräche über eine Verschmelzung des weltgrößten Aluminiumproduzenten Rusal mit Norilsk Nickel seien wegen der Krise für drei Jahre aufgeschoben worden, sagte Rusal-Chef und Strabag-Großaktionär Oleg Deripaska dem Blatt "Wedomosti". Norilsk ist die weltweite Nummer Eins bei der Herstellung von Nickel und Palladium.
Mitte Juli hatte der russische Milliardär Michail Prochorow eine Fusion des russischen Aluminiumkonzerns Rusal und Nickelproduzenten Norilsk Nickel vorgeschlagen. Nur durch eine Zusammenlegung der beiden Unternehmen sei es möglich, mit Branchenriesen wie BHP Billiton und Rio Tinto zu konkurrieren, sagte damals Prochorow, Anteilseigner bei Rusal und ehemaliger Großaktionär von Norilsk Nickel.
"Wedomosti" hatte bereits Ende Februar berichtet, Russlands Präsident Dmitri Medwedew habe bei einem Treffen mit Managern der Konzerne das Vorhabens begraben. Der jüngste Bericht legt dagegen nahe, dass die Pläne aufgeschoben, aber nicht aufgehoben seien.
Die Idee einer Fusion war im vergangenen Jahr aufgekommen. Rusal hatte damals einen Anteil an Norilsk Nickel übernommen. Laut Deripaska war zu Jahresbeginn auch ein noch breiter angelegte Fusion mit dem Eisenerzkonzern Metalloinvest und dem Kalisalzproduzenten Uralkali im Gespräch.