Russlands Energiegigant Gazprom droht Weißrussland wegen offener Rechnungen mit einer massiven Kürzung der Gas-Lieferungen.
Sollte der Nachbarstaat nicht bis Montag Schulden in Höhe von 192 Mio. Dollar begleichen, werde die Gas-Menge um 85 % reduziert, teilte Gazprom-Chef Alexei Miller am Donnerstag mit. Die weiterhin gelieferten 15 % würden es dem Land ermöglichen, sein Pipeline-System in Betrieb zu halten, bis die Verbindlichkeiten getilgt seien.
Erst im Jänner hatten sich Russland und Weißrussland nach monatelangem Streit um den Gaspreis auf einen neuen Liefervertrag geeinigt. Im Jänner 2007 hatte der Streit zwischen beiden Ländern zu einem mehrtägigen Lieferstopp geführt, der auch Deutschland und andere europäische Länder betroffen hatte. Sie erhielten kein russisches Öl mehr durch die Pipeline "Druschba" (Freundschaft), Raffinerien mussten ihre Produktion herunterfahren. Minsk wehrte sich damals vor allem gegen einen von Moskau geforderten Zoll auf das Öl.
Der Streit zwischen Russland und der Ukraine über den Preis, die Einfuhr und den Transit von Gas hatte in den vergangenen Jahren zeitweise zu Engpässen auch in Europa geführt.