Greenspan zu Finanzkrise: Kongress übte Druck auf Fed aus

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Der frühere US-Notenbankchef Alan Greenspan hat dem Kongress eine Mitschuld an der Finanzmarktkrise gegeben. Der Kongress habe die Federal Reserve über das vergangene Jahrzehnt dazu gedrängt, eine steigende Kreditvergabe an ärmere Bürger sicherzustellen.

Wenn die Notenbank in dieser Situation vor einer Blase am Immobilienmarkt gewarnt und für ein Umlenken plädiert hätte, wäre sie dabei nur auf Unverständnis gestoßen, sagte Greenspan bei einer Befragung vor einem Untersuchungsausschuss zur Finanzkrise im Kongress.

"Es besteht die Annahme, dass die Fed eine unabhängige Behörde ist und das ist sie auch bis zu einem gewissen Punkt, aber wir sind ein Geschöpf des Kongresses", sagte der 84-Jährige.

Greenspan war zwei Jahrzehnte lang Chef der Fed. Kritiker sehen seine jahrelange extrem lockere Geldpolitik als einer der Auslöser der Finanz- und Wirtschaftskrise.

"Haben wir Fehler gemacht. Natürlich haben wir Fehler gemacht", sagte Greenspan bei der Anhörung. Manager von Finanzinstituten und Regulierer wie die Fed hätten das Ausmaß und die möglichen Auswirkungen unterschätzt.

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