Für den mit Staatshilfe gestützten Maschinenbauer Heidelberger Druck ist nach Worten von Konzernchef Bernhard Schreier keine Geschäftsbelebung in Sicht. "Wir sehen in Europa und in den USA noch keine Erholung", sagte Schreier dem "Handelsblatt". Hoffnungszeichen aus China reichten nicht, um dies auszugleichen.
Der Manager bekräftigte, dass der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März) unter dem des Vorjahres liegen und das Unternehmen voraussichtlich weiter Verluste schreiben werde. Schreier, dessen Vertrag als Vorstandschef vom Aufsichtsrat für drei Jahre verlängert wurde, will bis Ende dieses Jahres 5.000 der zuletzt 20.000 Stellen streichen. "Wir haben etwa die Hälfte erreicht", sagte er. Dies sei ohne betriebsbedingte Kündigungen in der Stammbelegschaft geschehen. Für den weiteren Abbau könne dies aber nicht ausgeschlossen werden.
Nach den Staatshilfen sieht Schreier die Finanzierung des Unternehmens für die aktuelle Krise gesichert. Heidelberger Druck hat ein Darlehen der staatlichen KfW über 300 Mio. Euro erhalten sowie eine Kreditbürgschaft von Bund und Land über 495 Mio. Euro. Damit konnte sich der Konzern von seinen Banken einen Kreditrahmen über 1,4 Mrd. Euro für die nächsten drei Jahre sichern, wie Schreier erläuterte.
Die Grundlage für eine weitere Kapitalhilfe sollen die Aktionäre auf der Hauptversammlung liefern. Sie sollen grünes Licht geben für die Möglichkeit von Kapitalmaßnahmen von bis zu 50 Prozent des Grundkapitals, wie Schreier ergänzte. Er deutete an, dass die beiden Großaktionäre Allianz und RWE bei Kapitalerhöhungen mitziehen würden.