China ist nach Einschätzung von Fachleuten gerade dabei, sich auf den 7. Platz der Weinkonsumenten weltweit vorzutrinken. Der kommunistisch regierte Staat sei der größte Markt für den Weinabsatz innerhalb Asiens, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie der weltgrößten Weinmesse, der im südfranzösischen Bordeaux ansässigen Vinexpo.
Habe die Volksrepublik im vergangenen Jahr noch an achter Stelle weltweit gelegen, werde sie bis 2013 schätzungsweise 1,26 Mrd. Flaschen Wein konsumieren, knapp ein Drittel mehr als 2009. Im Sonderverwaltungsgebiet Hongkong sei der Absatz binnen vier Jahren um 76 % explodiert, hieß es in der Marktforschungsstudie. In Mengen ausgedrückt würden nun 3,6 l Wein pro Kopf jährlich getrunken, deutlich weniger als in Frankreich mit 50 l.
"Das Wachstumspotenzial ist also groß", stellte Vinexpo-Leiter Robert Beynat fest. Zurückzuführen sei der rasant steigende Absatz in Hongkong auf die Abschaffung der Weinsteuer vor zwei Jahren.
Von 2009 bis 2013 werde der Markt in der früheren britischen Kronkolonie erneut um 71 % wachsen. Jede dritte Flasche Wein, die dort heute getrunken werde, komme aus Frankreich. Insgesamt wuchs der Markt für Weine in Asien der Studie zufolge zwischen 2004 und 2008 um 52 %. Asien mache heute weltweit 6,6 % des Marktes aus, sei aber "die Wachstumslokomotive" schlechthin, erklärte Vinexpo-Präsidentin Dominique Heriard Dubreuil.
Die Vinexpo findet alle zwei Jahre in Bordeaux statt und gastiert dazwischen an verschiedenen Orten der Welt. Dieses Jahr wird sie zum 4. Mal in Hongkong organisiert - von 25. bis 27. Mai werden 800 Aussteller aus über 30 Ländern erwartet.