Industrie im Euro-Raum führt Konjunkturerholung an

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Die Industrie wird immer mehr zum Zugpferd der Wirtschaft in den Euro-Ländern. Ihre Geschäfte legten im Februar so kräftig zu wie seit 2,5 Jahren nicht mehr. "Die Erholung hat weiter an Dynamik gewonnen", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson am Montag zur Umfrage seines Instituts unter 3.000 Unternehmen. "Getrieben wurde sie von den Exporten."

Im 1. Quartal werde die Produktion im Euro-Raum voraussichtlich so stark wachsen wie seit knapp drei Jahren nicht mehr. Sorgenkind bleibt Griechenland, dessen Industrie weiter schrumpfte und weniger exportierte.

Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie der Euro-Zone kletterte auf 54,2 Punkte von 52,4 im Jänner. Das ist der beste Wert seit August 2007. Der Indikator hielt sich damit den fünften Monat in Folge über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird. "Anlass zur Sorge bereiten allerdings die nationalen Unterschiede", sagte Williamson.

Deutschland habe erstmals seit 2 Jahren das stärkste Wachstum geschafft, gefolgt von Österreich, Frankreich und den Niederlanden. In Spanien, Irland und vor allem Griechenland schrumpften die Geschäfte dagegen weiter. "Der Abschwung in Griechenland hat sich besorgniserregend beschleunigt", sagte Williamson. "Es ist auch das einzige Land, das unter sinkenden Exporten leidet."

Die Unternehmen im Währungsgebiet steigerten ihre Produktion so stark wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Besonders kräftig kurbelten die Hersteller von Maschinen, Anlagen und anderen Investitionsgütern ihren Ausstoß an. Auch die Aussichten für die kommenden Monate sind gut.

Die Teilindex für die Neuaufträge stieg auf 56,7 Punkte von 56,0 Zählern und erreichte den höchsten Wert seit drei Jahren. "Die steigende Nachfrage wurde mit dem verbesserten Zustand der Weltmärkte, dem Auffüllen der Lagerbestände bei vielen Kunden und dem schwächeren Euro erklärt", hieß es. Ein billigerer Euro macht Ausfuhren in anderen Währungsräume günstiger.

Sorgen bereitet der Industrie die Profitabilität. Höhere Kraftstoff- und Energiepreise sorgten für steigende Kosten. Die Verkaufspreise dagegen sanken den 16. Monat in Folge, wenn auch mit dem geringsten Tempo innerhalb dieser Periode. Das drückt die Gewinnmargen. Auch am Arbeitsmarkt steht die Trendwende noch aus. Die Firmen bauten den 21. Monat in Folge Stellen ab, wenn auch nicht mehr so stark wie in den Vormonaten.

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