Die Wirtschaftskrise wird in Südamerika schätzungsweise 39 Mio. weitere Menschen in Armut stürzen. Das BIP/Einwohner auf dem lateinamerikanischen Kontinent wird in diesem Jahr um 3,9 % schrumpfen, erklärte die OECD in ihrem Lateinamerika-Jahresbericht.
2010 wird es mit einem Wachstum von 1,3 % nur langsam wieder aufwärtsgehen. "Anders gesagt werden 39 Mio. weitere Menschen unter die Armutsschwelle rutschen - das ist so, als ob alle Fortschritte zunichtegemacht würden, die in den 5 Jahren vor der Krise erreicht wurden."
Fraglich sei unter anderem, ob Staaten wie Argentinien und Venezuela ihre Subventionspolitik aufrechterhalten könnten, nachdem die Preise für Rohstoffe gefallen seien und sich der Spielraum der Staatshaushalte dadurch verringert habe, hieß es in dem Jahresbericht, der am Rande des 19. iberoamerikanischen Gipfels vorgestellt wurde.
Derzeit leben nach jüngsten Schätzungen der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik bereits rund 189 Mio. Menschen in Südamerika in Armut.