Magna-Apfalter: Autoindustrie vor Strukturwandel

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Magna Steyr-Vorstand Günther Apfalter kritisiert, dass in den USA in den vergangenen Jahren hohe Überkapazitäten aufgebaut wurden, so dass Kunden zu einem Pick Up gar noch einen Kleinwagen dazu bekamen.

Nun stecke man in einem "tiefgreifenden Wandel", es werde in Zukunft "nie wieder so sein wie bisher", meinte er. Wichtig sei, nicht nur in sieben Jahren - also einem Modellzyklus lang - zu denken, sondern in Zeiträumen von 30 bis 40 Jahren. Und er warnte vor zu viel Euphorie bei Elektroautos. Einer US-Studie zufolge würden diese über den ganzen Produktionszyklus die Umwelt mehr belasten als der vielgescholtene Riesengeländewagen Hummer.

Auf ein ganz anderes Problem wies TU-Professor Helmut Detter hin. Es gebe in Österreich einen dramatischen Mangel an Fachkräften. Gerade einmal 73 Maschinenbauer absolvierten im Vorjahr die Universität, 900 Posten seien im Gegenzug unbesetzt. Schlimm sei auch die Situation in der Lehrlingsausbildung. Im Bereich Maschinenbau habe ein Drittel der Lehrlinge nicht einmal einen Hauptschulabschluss, gab Detter zu bedenken.

Was wiederum die Gewerkschaft zu Kritik an den Arbeitgebern veranlasste. Von den 36 Betrieben der Autobranche, die derzeit mit Kurzarbeit die Krise überwinden, würden nur 10 Firmen die Zeit nutzen, um ihre Beschäftigten fortzubilden.

In Österreich sind 30.000 Personen direkt in der Autoindustrie beschäftigt, weitere 140.000 arbeiten in von dieser Branche abhängigen Betrieben.

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