Kultmarke lässt sich 35% Firmenanteil stolze 12,8 Mrd. Dollar kosten.
Der Marlboro-Hersteller Altria steigt in großem Stil bei der umstrittenen E-Zigarettenfirma Juul ein. Altria zahlt 12,8 Mrd. Dollar (11,2 Mrd. Euro) für einen Anteil von 35 Prozent, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Es sei die größte Investition in Altrias Konzerngeschichte. Insgesamt werde Juul bei dem Deal mit 38 Mrd. Dollar bewertet.
Altria steht unter Druck, da das Hauptgeschäft schrumpft, weil immer weniger Menschen klassische Zigaretten rauchen. Juul hingegen wächst rasant dank neuartiger E-Zigaretten, die an USB-Sticks erinnern und über die aromatisierter, nikotinhaltiger Dampf eingeatmet werden kann. Diese boomende neue Nische will Altria über Juul erschließen.
Traditionelle Zigaretten am absteigenden Ast
Der Tabakriese geht davon aus, dass traditionelle Zigaretten zusehends an Bedeutung verlieren, und stellt deshalb die Weichen mit strategischen Beteiligungen. Man ergreife signifikante Maßnahmen, um sich für die Zukunft zu rüsten, sagte Altria-Chef Howard Willard laut Mitteilung. Jüngst erst hatte Altria bereits den Kauf eines Milliardenanteils an der kanadischen Cannabis-Firma Cronos verkündet.
Altrias Investition in Juul unterstreicht den steilen Aufstieg des jungen Start-ups aus San Francisco: Juul hat seine Bewertung innerhalb weniger Monate mehr als verdoppelt und wird höher taxiert als private Silicon-Valley-Schwergewichte wie Airbnb oder SpaceX.
Bei Jugendlichen sehr populär
Juul vermarktet seine Produkte als weniger schädliche Alternative zu normalen Zigaretten, die Rauchern beim Entzug helfen sollen. Doch die Geräte sind wegen ihrer Beliebtheit bei Jugendlichen umstritten und stehen in den USA schon länger im Visier von Aufsichtsbehörden.