Molkereien bilanzierten 2009 wieder positiv

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Nach einem Jahr mit Verlusten haben Österreichs Molkereien 2009 wieder positiv bilanziert. Aufgrund rückläufiger Preise für Milchprodukte ist der Umsatz zwar um 7,5 Prozent auf 1,98 Mrd. Euro gesunken, das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) hat sich von minus 0,5 Prozent der Betriebsleistung im Jahr 2008 wieder auf plus 1,5 Prozent auf dem Niveau der Vorjahre eingependelt.

Die heimischen Milchbauern waren 2009 mit deutlichen Einkommenseinbußen konfrontiert. Die österreichischen Molkereien haben die Auszahlungspreise für Milch mit natürlichen Inhaltsstoffen (inkl. Mehrwertsteuer) von 43,57 Cent/kg auf 32,48 Cent/kg im Jahr 2009 (minus 25,5 Prozent) zurückgenommen. Der Preis für Milch mit 3,7 Prozent Fettgehalt (ohne Steuern) ging von 37,51 auf 27,69 Cent/kg und liegt aktuell bei 28,84 Cent/kg. Ursache sei der Absturz am EU-Milchmarkt sowie der schwache Inlandsabsatz infolge der Wirtschaftskrise und der verstärkte Einsatz von Imitatprodukten in der industriellen Weiterverarbeitung von Lebensmitteln gewesen, betonte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) und Chef der Kärntner Milch, Helmut Petschar.

Trotz der starken Rückgänge bei den Preisen sei es der Milchwirtschaft gelungen, einen höheren Bauernmilchpreis als in Deutschland auszubezahlen. Konkret lag der österreichische Milchpreis um 3,66 Cent oder 15,2 Prozent über dem deutschen. Inklusive der Zulage für benachteiligte Gebiete haben die heimischen Molkereien um 5 Cent/kg mehr als in Deutschland bezahlt, so Petschar.

Die Milchanlieferung lag 2009 mit 2,709 Mio. t mit 4,19 Prozent durchschnittlichen Fettgehalt um 0,3 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die geringere Anlieferung sowie neue Berechnungsmethoden und die von der EU erhöhte Milchquote bewirken im laufenden Milchwirtschaftsjahr nach 13 Jahren erstmalig, dass Österreichs Milchbauern keine Strafzahlungen wegen Überlieferung der Milchquote (Superabgabe) nach Brüssel zahlen müsse.

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