Schindler steigerte Gewinn mit weniger Umsatz

Teilen

Der Schweizer Aufzug- und Rolltreppenhersteller Schindler stemmt sich erfolgreich gegen die globale Wirtschaftskrise: Trotz eines geringeren Umsatzes stieg der Gewinn in den ersten neun Monaten 2009 den Gewinn um 6,3 Prozent auf 505 Mio. Franken (333 Mio. Euro). Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um 12,7 Prozent auf 746 Mio. Franken, in Lokalwährungen betrug das Gewinnwachstum 19,3 Prozent.

Die Wirtschaftskrise bekam Schindler aber dennoch zu spüren: Der Umsatz sank um 11,4 Prozent auf 9,06 Mrd. Franken (Lokalwährungen - 7,2 Prozent), der Auftragseingang fiel mit 9,21 Mrd. Fr. um 16,6 Prozent tiefer aus (Lokalwährungen -12,5 Prozent). Dass das Unternehmen die Profitabilität steigern konnte, führt es auf den "ausgezeichneten" Auftragsbestand zu Jahresbeginn, die Anpassungen der Kapazitäten und Kostenstrukturen, Einsparungen bei den Materialkosten sowie die verbesserten Prozesse zurück.

Im Kerngeschäft mit Aufzügen und Fahrtreppen sank der Bestellungseingang um 13,7 Prozent auf 6,2 Mrd. Franken. Der Umsatz schrumpfte nur leicht um 5,4 Prozent auf 6,1 Mrd. Franken. Der EBIT erhöhte sich um 11,8 Prozent auf 732 Mio. Franken.

Die Tochterfirma Also weist - wie bereits zuvor bekannt wurde - nach der letztjährigen schwarzen Null nun nach neun Monaten einen Reingewinn von 15 Mio. Fr. aus. Sie hatte sich Ende 2008 aus den verlustreichen Märkten Schweden und Polen zurückgezogen. Der Umsatz des IT-Logistikers sank aber stark um 21,6 Prozent auf 2,97 Mrd. Franken, der Auftragseingang verringerte sich um 21,9 Prozent auf 3,01 Mrd. Franken.

"Der Rückgang im Auftragseingang verflacht sich"

Der Ausblick von Schindler ist durchwachsen: Das Aufzugs- und Treppengeschäft reagiere mit erheblicher Verzögerung auf konjunkturelle Entwicklungen. Der kleinere Auftragseingang bei den Neuanlagen werde sich ab dem vierten Quartal auf das Ergebnis auswirken und sich auch im 2010 bemerkbar machen. "Der bisherige Rückgang im Auftragseingang verflacht sich", sagte Unternehmenssprecher Riccardo Biffi der Finanznachrichtenagentur AWP. Bei Also erwartet Schindler nach dem erfreulichen dritten Quartal ein noch stärkeres Schlussquartal - der Reingewinn 2009 dürfte mehr als 20 Mio. Fr. betragen.

Insgesamt erwartet Schindler nach Abzug von Restrukturierungskosten und Sonderabschreibungen einen Konzerngewinn von etwas mehr als 600 Mio. Franken. Das Jahr 2008 hatte Schindler mit einem Gewinn von 634 Mio. Fr. abgeschlossen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.