Serbien und China vereinbaren Infrastrukturprojekte

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Serbien hat mit der Volksrepublik China die Umsetzung von mehreren Infrastrukturprojekten vereinbart. Die Unterzeichnung eines entsprechenden Abkommens soll beim Besuch des serbischen Präsidenten Boris Tadic vom 20. bis 25. August in Peking erfolgen. Geplant sind Medienberichten zufolge unter anderem die Errichtung einer Donaubrücke in Belgrad im Wert von 200 Mio. Euro, sowie der Bau eine Umfahrungsstraße um die zentralserbische Stadt Kragujevac und eines Tunnels am Fruska Gora bei Novi Sad.

Die chinesische Regierung werde den Brückenbau mit einem Kredit finanzieren, der eine Laufzeit von 15 Jahren und einen Zinssatz von drei Prozent haben soll, berichtete am Freitag die Tageszeitung "Blic". Die Bauarbeiten sollen von chinesischen Unternehmen durchgeführt werden, hieß es in anderen Medienberichten.

Ob die Belgrader Staatsspitze in Peking auch einen Hilfskredit für das leere serbische Budget beantragen wird, soll gemäß "Blic" erst unmittelbar vor der Tadic-Reise entschieden werden. Präsident Serbiens wird bei seiner China-Reise in einer Woche vom Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic und einer Wirtschaftsdelegation begleitet.

China hatte im Oktober in der UNO-Vollversammlung den Antrag Belgrads auf ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes zum Kosovo unterstützt und dem Gericht daraufhin auch seinen schriftlichen Standpunkt zu dieser Frage überstellt. Serbien hatte Anfang des Jahres seinen Erdölkonzern NIS an den russischen Gasriesen Gazprom zum Preis von 400 Mio. Euro verkauft, was in der Öffentlichkeit als eine Gegenleistung für die russische Unterstützung in der Kosovo-Frage gedeutet wurde. Der mit China vereinbarte Brückenbau wird von manch einem Beobachter in der serbischen Hauptstadt daher bereits in denselben Kontext gestellt.

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