Slowakei erwartet zweite Kündigungswelle

Teilen

Die Slowakei muss sich auf wegen der Wirtschaftskrise auf eine zweite Kündigungswelle einstellen. Wie die slowakische Wirtschafts-Tageszeitung "Hospodarske noviny" unter Berufung auf Experten berichtete, werden im 2. Halbjahr 2009 weitere Kündigungen vor allem im Dienstleistungssektor erwartet. Bis zu 60.000 Leute könnten ihre Arbeit verlieren, hieß es.

Von der ersten Kündigungswelle im November 2008 bis April 2009 war vor allem die Industrie betroffen. Etwa 120.000 Leute verloren in diesem Zeitraum ihre Beschäftigung. Die zweite Welle soll kommen, obwohl aus den USA und West-Europa bereits einige optimistische Nachrichten gemeldet werden. "Auf die Slowakei wird es Auswirkungen erst mit einer halbjährigen Verspätung haben", sagte der Sekretär der slowakischen Arbeitgeber-Union, Martin Hostak.

Geringe Touristenzahlen

Dass der Dienstleistungs-Bereich von der Arbeitslosigkeit zunehmend betroffen ist, bestätigte auch der Präsident des slowakischen Verbandes der Hotels und Pensionen, Jozef Bendzala. Vor allem Regionen mit schwacher Infrastruktur und geringen Touristenzahlen seien gefährdet. "Einige Restaurants sind bereits jetzt in einem desolaten wirtschaftlichen Zustand", meinte er. Etwas besser könnte es der Gebirgsregion Hohe Tatra ergehen, meinte Bendzala.

Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit muss man nach Angaben des Blattes auch im Bauwesen rechnen. Bisher war diese Branche weniger betroffen, weil noch Projekte aus der Zeit vor der Krise abgeschlossen werden. "Neue Projekte gibt es aber wenige, sodass die Kündigungen in diesem Sektor wahrscheinlich nur später kommen werden", sagte der Analyst der ING Bank, Eduard Hagara.

Laut den jüngsten Angaben der slowakischen Zentrale für Arbeit, Soziales und Familie (UPSVAR) lag die Arbeitslosigkeit im Lande im Juni bei 11,81 Prozent, um 0,42 Prozent höher als im Mai. Im Juni 2008 hatte die Beschäftigungslosigkeit 7,42 Prozent betragen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.