Slowenien: Alpine könnte Autobahn-Auftrag verlieren

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Dem Salzburger Baukonzern Alpine droht ein Großauftrag in Slowenien wieder abhanden zu kommen. Das zweitgereihte Konsortium im Bieterverfahren um den Bau des 2,1 Kilometer langen Tunnel Markovec auf der Küstenautobahn hat die staatliche Autobahngesellschaft DARS nämlich aufgefordert, den Zuschlag an Alpine zurückzuziehen, berichtet die Laibacher Tageszeitung "Dnevnik" am 11. Juli.

DARS hat nun 15 Tage Zeit, auf den Einspruch zu antworten. Alpine hatte gemeinsam mit dem slowenischen Bauunternehmen CPM (Cestno podjetje Maribor) das mit Abstand günstigste Angebot für den Bau des Tunnels gelegt. Mit veranschlagten Kosten von 64,5 Millionen Euro lag es um 27,4 Mio. Euro unter dem Offert des Konsortiums der beiden großen slowenischen Baukonzerne SCT und Primorje. An der Ausschreibung hatte sich auch die österreichische Strabag beteiligt, die mit 92,7 Mio. Euro das teuerste der insgesamt vier Angebote legte.

SCT-Chef Ivan Zidar äußerte unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Vergabeentscheidung Mitte Juni große Zweifel an dem Angebot des Bestbieters. "Ich weiß nur, dass man das nicht um so einen Betrag machen kann", warf der Alpine und CPM vor, absichtlich ein zu niedriges Angebot gelegt zu haben. In der Vergangenheit war es beim Autobahnbau in Slowenien fast schon zur Regel geworden, dass die projektierten Baukosten nicht eingehalten werden können.

Das Bieterverfahren stand schon bisher nicht unter einem guten Stern. In einer ersten Ausschreibung erhielt im März 2008 ein italienisches Konsortium den Zuschlag, doch wurde das Verfahren wegen Unregelmäßigkeiten vom Rechnungshof annulliert. Er trug der Autobahngesellschaft auf, entweder die bereits damals zweitgereihten slowenischen Unternehmen SCT und Primorje zum Zug kommen zu lassen, oder eine neue Ausschreibung zu starten.

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