CEZ hat die Annahme der Bewerbungen um den geplanten Bau von 2 zusätzlichen Blöcken im südböhmischen AKW Temelin abgeschlossen. Laut CEZ-Sprecher Ladislav Kriz will der Energiekonzern die Namen der Firmen zunächst nicht veröffentlichen, um den Verlauf des öffentliches Auftrages nicht zu gefährden.
Zwei Interessenten bestätigten aber selbst ihre Bewerbung gegenüber der Nachrichtenagentur CTK - die französische Areva und der russische Atomstrojexport, der als Mitglied eines Konsortiums gemeinsam mit der tschechischen Firma Skoda JS und dem russischen Gidropress auftritt.
Bereits früher hatte der amerikanische Konzern Westinghouse Interesse an dem Auftrag bekundet. Spekuliert wird auch über den japanischen Mitsubishi, den französisch-deutsch-japanischen Atmea sowie über südkoreanische Lieferanten.
Veröffentlichung erst 2010
Laut Kriz werde jedoch der CEZ erst die Liste der Bewerber veröffentlichen, die sich "qualifiziert" hätten. Bis dahin müsse der CEZ die Bewerbungen studieren, ob die Interessenten die Bedingungen erfüllt hätten. Die Veröffentlichung könne erst 2010 erfolgen, falls die qualifizierten Bewerber damit einverstanden seien.
Die Ausschreibung enthält neben den beiden zusätzlichen Blöcken in Temelin auch eine Option für den Bau eines neuen Blocks im südmährischen AKW Dukovany und von bis zu zwei neuen Blöcken im slowakischen AKW Jaslovske Bohunice. Der Umfang des Auftrages wird auf 500 Mrd. Kronen (18,9 Mrd. Euro) geschätzt.
Mit der Inbetriebnahme der zwei zusätzlichen Blöcken in Temelin wird gegen 2020 gerechnet. Allerdings wurde der Plan noch nicht offiziell beschlossen. Dies wird höchstwahrscheinlich Sache der Regierung sein, die aus den Parlamentswahlen im Mai 2010 hervorgehen wird. Seit 2008 läuft jedoch unterdessen die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Projekt, mit deren Beendigung 2010 gerechnet wird. Österreichische AKW-Gegner kritisieren Temelin laufend wegen aus ihrer Sicht mangelnder Sicherheitsstandards.