US-Leitzins bleibt auf historischem Tiefstand

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Trotz deutlicher Anzeichen für eine Konjunkturerholung sieht die US-Notenbank keinen Anlass für eine Erhöhung der Zinsen. Die Federal Reserve bestätigte am Mittwoch abermals das historische Zinstief in der Spanne zwischen 0,0 und 0,25 Prozent. Zugleich machte der Offenmarktausschuss deutlich, den Zins wohl länger auf "außergewöhnlich niedrigem Niveau" zu belassen.

Ökonomen deuten diese seit einiger Zeit verwendete Wortwahl so, dass der Leitzins mindestens weitere sechs Monate beibehalten wird. Experten rechnen nicht damit, dass die Federal Reserve vor der zweiten Hälfte nächsten Jahres an der Zinsschraube dreht. Als Reaktion auf die schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten hatte die Fed im Dezember 2008 den beispiellosen Niedrigzins festgelegt.

Im Unterschied zu ihrem vorangegangenen Statement vom 4. November stellt die Fed fest, dass sich die Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt anscheinend verlangsame. Die Lage auf dem Immobilienmarkt habe sich zudem über die vergangenen Monate aufgehellt, die Verbraucherausgaben "steigen in moderatem Tempo". Die Lage auf den Finanzmärkten diene inzwischen zusehends dazu, das Wirtschaftswachstum zu unterstützen, teilte die Fed weiter mit.

Dennoch werde die Konjunktur wahrscheinlich "für einige Zeit schwach bleiben", wiederholte die Notenbank ihre Einschätzung. Unternehmen seien bei Neueinstellungen weiter zurückhaltend.

Gleichzeitig bleibt die US-Inflation angesichts hoher Arbeitslosigkeit und einer erst angelaufenen Konjunkturerholung im Rahmen. Die Verbraucherpreise stiegen im November verglichen zum Vormonat saisonbereinigt um 0,4 %. Notenbankchef Ben Bernanke hatte unlängst ungenutzte Produktionskapazität, die hohe Arbeitslosigkeit und stabile Inflationserwartungen als wichtigste Faktoren für einen geringen Preisauftrieb auch in der nahen Zukunft benannt. Eine zahme Inflation erlaubt es des Zentralbank, die Zinsen niedrig zu lassen - wichtig für die noch junge Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft.

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