Wir haben uns angesehen, ob das Start-up sein Versprechen halten kann.
Mit seinem ersten Produkt mischt das Münchner Start-up "air up" den Getränkemarkt gleich kräftig auf. Die junge Firma hat, wie berichtet, vor sechs Wochen eine Trinkf lasche auf den Markt gebracht, die Wasser über den Geruch aromatisiert. Das funktioniert mit Duft-Pods, die unsere Sinne überlisten: Mit der Geschmacksrichtung Zitrone-Hopfen schmeckt das Wasser dann wie Bier.
1 Mio. Liter in 6 Wochen. Die Wunder-Flasche hat voll eingeschlagen, die erste Charge war bei Amazon und deutschen Einzelhändlern binnen weniger Tage ausverkauft. Für das 29,95 Euro kostende Starterset verlangten Drittanbieter zwischenzeitlich 70 Euro. Inzwischen ist die air-up-Flasche bei Amazon und in deutschen Supermärkten wieder zu haben -und der Ansturm setzt sich fort. Air-up-Mitgründer Fabian Schlang: "Umgerechnet haben wir schon über 1 Mio. Liter beduftetes Wasser in Form unserer Duft-Pods verkauft." Das bedeute nicht zuletzt: "Wir haben bereits vielen Menschen unnötige Zusatzstoffe oder Zucker in ihren Getränken erspart. Und das ist nach wie vor unser Antrieb."
Wunder-Trinkflasche 'air up' im Test
Mit seinem ersten Produkt hat das Münchner Start-up „air up“ gleich einmal ordentlich für Furore gesorgt. Wie berichtet, hat das junge Unternehmen vor wenigen Tagen eine Trinkflasche auf den Markt gebracht , die Wasser nur über Geruch aromatisieren soll. Online war die erste Charge binnen kürzester Zeit ausverkauft. Mittlerweile ist air up jedoch wieder verfügbar. Wir haben uns die "Wunder-Flasche" nun genau angesehen und natürlich auch ausprobiert, ob sie tatsächlich funktioniert.
Erster Eindruck
Die air up Trinkflasche wird in einem Karton geliefert. Darin befindet sich die Flasche, das Kopfteil bzw. Mundstück mit integriertem Strohhalm sowie ein Verschlussdeckel mit farbigem Halteband. Die Verarbeitung ist sehr gut und die Materialien wirken solide. Nach Revolution sieht das Ganze zunächst jedoch nicht aus. Erst wenn man die zugehörigen Duft-Pods aus der Verpackung nimmt, weiß man, dass es sich hier um keine gewöhnliche Trinkflasche handelt. Im Starter-Set sind die Geschmacksrichtungen Apfel, Pfirsich, Limette, Orange-Maracuja und Zitrone-Hopfen enthalten. Zudem sind unter anderem Himbeer-Zitrone, Gurke oder Kirsche erhältlich. Ein Pod reicht für die Aromatisierung von rund fünf Litern Wasser. Die enthaltenen fünf Pods reichen also für 25 Liter.
Handhabung
Die Handhabung ist denkbar einfach. Vor dem ersten Gebrauch haben wir die air up-Trinkflasche mehrmals heiß ausgespühlt. Sobald das erledigt ist, kann es auch schon losgehen. Zunächst befüllt man die Flasche mit Wasser (still oder sprudelig) und schließt sie mit dem Kopfteil inklusive Strohhalm. Nun packt man den gewünschten Duft-Pod aus und stülpt ihn über das Mundteil. Dabei muss man lediglich beachten, dass der farbige Teil des Pods nach oben schaut. Vor dem Trinken sollte der Duft-Pod bis ganz nach unten gedrückt und danach ganz leicht herausgezogen werden. Dabei rastet er in einer Mittelposition ein. Beim Trinken ist wiederum wichtig, dass man das Wasser durch den Strohhalm saugt und die Flasche dabei halbwegs aufrecht hält.
Auf den ersten Blick wirkt die air up-Trinkflasche ziemlich unscheinbar. Im Starterset...
© oe24.at/digital
...sind neben der Flasche selbst, auch fünf Duft-Pods in den Geschmacksrichtungen Apfel, Pfirsich, Limette, Orange-Maracuja und Zitrone-Hopfen enthalten.
Die Trinkflasche verfügt über ein Kopfteil mit integriertem Strohhalm (kann zum Reinigen herausgezogen werden). Dieses...
...hat eine Einkerbung, in welcher der gewünschte...
...Duft-Pod Platz findet. Die Pods sind einzeln verpackt und...
...zudem in Folie verschweißt. Das Auspacken gelingt nur mit einer Schere problemlos. Danach...
...stülpt man ihn über das Mundstück. Dabei muss man lediglich beachten, dass...
der farbige Teil des Pods nach oben schaut. Dank einer tropfenförmigen Einkerbung kann man ihn ansonsten nicht falsch aufsetzen. Vor dem Trinken sollte der Duft-Pod bis ganz nach unten gedrückt und danach...
...ganz leicht herausgezogen werden. Dabei rastet er in einer Mittelposition ein. Beim Trinken ist wiederum wichtig, dass man das Wasser durch den Strohhalm saugt und die Flasche dabei halbwegs aufrecht hält.
Trick überlistet Körper
Denn nur so funktioniert der Trick, den sich air up zunutze macht – das sogenannte retronasale Riechen durch den Mund. Über die austauschbaren Duft-Pods der Trinkflasche wird purem Wasser beim Trinken duftende Luft aus natürlichen Aromen hinzugefügt. Beim Schlucken trennt sich diese wieder vom Wasser und steigt über den Rachenraum zum Riechzentrum auf, wo sie als Geschmack wahrgenommen wird. Das Getränk selbst bleibt dabei einfaches Wasser (still oder sprudelig).
Funktioniert air up nun?
Und tatsächlich: In unserem Test hat die Aromatisierung auf Anhieb geklappt. Als besonders angenehm empfanden wir die Geschmacksrichtungen Pfirsich und Orange-Maracuja. Das Apfel-Aroma kommt nur sehr dezent durch und bei Limette empfanden wir das Aroma etwas aufdringlich. Das ist aber Geschmackssache. Und wie sieht es nun mit dem Bier aus? Der Duft-Pod in der Geschmacksrichtung Zitrone-Hopfen erinnert tatsächlich an den hierzulande extrem beliebten „Gerstensaft“. Das Aroma ist jedoch näher an einem Radler bzw einem süßlichen Craftbeer als an einem reinen Bier. An heißen Tagen wirkt das in dieser Geschmacksrichtung aromatisierte Wasser jedenfalls sehr erfrischend. Und Auto-, Rad- oder Scooterfahrer müssen auch vor keiner Polizeikontrolle Angst haben. Denn Alkohol enthält das aromatisierte Wasser freilich nicht. Der gesundheitliche Aspekt spricht ebenfalls für air up. Denn mit ihr kann man sich nämlich die Aufnahme von Zucker, Süßungsmitteln, Stabilisatoren, Geschmacksverstärkern, etc. sparen. Der Nutzer trinkt ja nur Wasser, das auf natürliche Weise aromatisiert wird. Und da das tatsächlich funktioniert, können die Nutzer ziemlich problemlos auf Softdrinks & Co. verzichten. Nimmt man den Duft-Pod ab, wird air up zu einer ganz normalen Trinkflasche. Dann schmeckt man beim Trinken nur reines Wasser.
Positives Fazit mit einem Aber
Insgesamt kann man dem Start-up und seiner Trinkflasche also ein äußerst positives Zeugnis ausstellen. Das erste Produkt macht genau das, was versprochen wird. Das ist ja nicht immer der Fall - siehe u.a. die Wunder-Zahnbürste " Amabrush ". Eine Sache hat uns aber dann doch nicht so gut gefallen. Denn air up verspricht auch einen großen Umweltvorteil. Laut dem Start-up benötigt die Trinkflasche für einen Liter aromatisiertes Getränk 25- bis 50-mal weniger Plastik als herkömmliche Getränke und verringert durch das geringere Transportvolumen auch den CO2 Ausstoß bei der Anlieferung. Für unseren Geschmack fällt dennoch zu viel Müll an. So ist jeder Duft-Pod nicht nur mit einem innen mit Aluminium beschichteten Beutel verpackt, sondern zudem in Plastik eingeschweißt. Das dürfte zwar an den Hygienevorschriften und am Schutz des Aromas liegen, dennoch würden wir uns diesbezüglich eine umweltfreundlichere Variante wünschen. Und da die Duft-Pods in Österreich derzeit nur online bestellbar sind, fällt bei jeder noch so kleinen Lieferung aus Deutschland ein hoher CO2-Ausstoß an. Positiv hervorzuheben ist, dass die Duft-Pods nach dem Gebrauch recyclebar sind.
>>>Nachlesen: Trinkflasche verwandelt Wasser in Bier
Verfügbarkeit und Preis
Das Starterset mit Trinkflasche und fünf Duftaufsätzen in den Geschmacksrichtungen Apfel, Pfirsich, Limette, Orange-Maracuja und Zitrone-Hopfen ist für faire 29,99 Euro erhältlich. Manch herkömmliche Trinkflasche kostet mehr. Die Duft-Pods können im Dreier-Set für 4,99 Euro nachgekauft werden. Das reicht für rund 15 Liter aromatisiertes Wasser. Daraus ergibt sich ein Literpreis von 30 Cent, den wir ebenfalls durchaus fair finden. In Deutschland gibt es die Trinkflasche auch im Einzelhandel (z.B. bei real und ausgewählten Rewe- und Edeka-Filialen). Heimische Kunden können sie derzeit nur im air up Online-Shop oder via Amazon bestellen.