Wifo bestätigt: BIP wuchs Q4 um 0,4 %

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Österreichs Wirtschaftsleistung ist im 4. Quartal 2009 gegenüber dem Vorquartal saison- und arbeitstägig bereinigt um 0,4 % gewachsen. Das Wifo bestätigte damit seine Schnellschätzung von Mitte Februar. Im Jahresabstand ging das BIP um 1,4 % zurück, vor einem Monat war das Wifo noch von -1,5 % ausgegangen.

Getragen wurde das BIP-Wachstum im 4. Quartal von den Exporten (+1,6 %) und dem privaten Konsum (+0,2 %, während die Bruttoanlageinvestitionen weiterhin rückläufig waren (-1,6 %).

Die Wertschöpfung der Sachgütererzeugung nahm im vierten Quartal 2009 saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal um 1,3 % zu (3. Quartal: +1,9 %). Die stärker an der Inlandsnachfrage orientierten Bereiche entwickelten sich ungünstiger. In der Bauwirtschaft und in den Dienstleistungsbereichen Handel, Beherbergungswesen und Verkehr stagnierte die Wertschöpfung weiterhin.

Die Erholung der internationalen Konjunktur hielt in den ersten zwei Monaten 2010 an. Im 4. Quartal 2009 war die Wirtschaft in den USA und in Südostasien stark gewachsen, getragen von Fiskalimpulsen in den USA und China und einer Wiederbelebung des Welthandels, die mit einem raschen Lageraufbau einherging.

Im 1. Quartal 2010 dürfte sich die Expansion in den USA nun etwas verlangsamt haben, jedoch robust bleiben, erwarten die Wifo-Experten. Einiges weise darauf hin, dass der Aufschwung in den USA nunmehr den Unternehmenssektor erreicht habe: Die Investitionen seien nicht länger rückläufig, und die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich stabilisiert, wenn auch bei einer Arbeitslosenquote von 9,7 %.

Im Euroraum lag die Wachstumsrate im 4. Quartal 2009 gegenüber dem Vorquartal bei nur 0,1 %. Der private Konsum stagnierte, und die Anlageinvestitionen sanken weiter, nur die Exporte legten um 1,7 % zu. Angesichts der Entwicklung der Exporte und anderer Indikatoren könnte das BIP-Wachstum aber im 4. Quartal etwas unterschätzt worden sein, was im 1. Quartal 2010 kompensiert werden könnte, so das Wifo.

Allerdings dürfte das Wachstum in den ersten zwei Monaten 2010 mäßig ausgefallen sein. "Makroökonomische Ungleichgewichte in einigen südeuropäischen Ländern" könnten die Entwicklung im Euroraum heuer weiter belasten.

Für Österreich zeigt der Wifo-Konjunkturtest vom Februar eine weitere Verbesserung der Unternehmererwartungen in der Industrie, in der Bauwirtschaft gebe es aber kaum Hinweise auf eine Erholung, heißt es. Im 4. Quartal sanken die Bauinvestitionen um 0,8 % gegenüber dem Vorquartal. Auch das 1. Quartal 2010 dürfte sich wegen des kalten Wetters schwach entwickeln.

Die Tourismusumsätze lagen nach ersten Schätzungen in der ersten Hälfte der Wintersaison um 3 % unter dem Rekordergebnis des Vorjahres, der Rückgang sei aber im internationalen vergleich gering und schwächer als erwartet.

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