WTO erwartet Welthandels-Rückgang um 10 Prozent

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Die Ökonomen der Welthandelsorganisation WTO sehen immer schwärzer. Sie schätzen, dass das Volumen des Welthandels in diesem Jahr um 10 Prozent einbrechen wird. Im März hatten sie noch mit 9 Prozent gerechnet - was bereits der stärkste Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg wäre.

Der Welthandel hatte sich schon in der zweiten Jahreshälfte 2008 drastisch verlangsamt, für das gesamte Jahr 2008 wurde aber noch ein Wachstum von 2 Prozent erzielt - nach 6 Prozent im Jahr 2007. Wie stark der Welthandel im laufenden Jahr schließlich zurückgehen wird und wie lange die Krise noch anhält, hänge von den Maßnahmen der Regierungen ab im Kampf gegen die Rezession, hält die WTO in ihrem Jahresbericht fest.

WTO-Generaldirektor Pascal Lamy betont im Bericht, dass eine wirksame internationale Zusammenarbeit und offene Märkte unerlässlicher denn je seien, angesichts des seit den 1930er-Jahren beispiellosen Abschwungs. Protektionismus sei keine Antwort und mache die Krise nur noch länger und schlimmer, warnte Lamy. Es gelte wachsam zu sein.

Er hoffe, dass in dieser schwierigen Zeit die Regierungen bereit seien, eine gemeinsame Handelspolitik zu betreiben. Lamy zeigt sich zudem überzeugt, dass die nötigen Entscheidungen gefällt werden müssten, um den WTO-Verhandlungsprozess (Doha-Runde) so rasch wie möglich zu einem Abschluss zu bringen.

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