Die Anti-Korruptionspolitik der chinesischen Regierung hat dem französischen Edel-Cognac-Hersteller Remy Cointreau die Bilanz verhagelt. Eine Flasche besten Cognacs war besonders in China ein gerngesehenes Geschenk.
Solche kleinen Aufmerksamkeiten hat die Regierung im Zuge ihrer Anti-Korruptionskampagne in staatlichen Behörden und Verwaltungen verboten, was sich umgehend in den Geschäften des Unternehmens niederschlug.
Der Betriebsgewinn ohne Sonderposten für das Geschäftsjahr bis 31. März sei um fast 40 Prozent auf 150,2 Mio. Euro gefallen, teilte Remy am Donnerstag mit. Das Unternehmen hatte diesen Einbruch erwartet; die Analysten nicht so sehr. Sie rechneten mit einem Gewinn von 156 Mio. Euro. In der Cognac-Sparte brach der Gewinn um 44 Prozent ein. Sie erbringt 80 Prozent des gesamten Betriebsgewinns, die Hälfte davon wird in China realisiert.
Die Aktionäre sollen sich daher mit einer deutlich geringeren Dividende von nur 1,27 Euro begnügen - ein Minus von 9,3 Prozent im Vergleich zu den 1,40 Euro vom Vorjahr.
Trotz der Unwägbarkeiten in China und der schwachen Wirtschaft in Europa rechnet der Hersteller von Remy Martin Cognac und Cointreau-Likör im laufenden Geschäftsjahr mit Wachstum bei Umsatz und Gewinn.