Wirtschaftsweise: Entwarnung in Euro-Krise zu früh

Teilen

Ungeachtet der Beruhigung an den Finanzmärkten ist Deutschlands führender Wirtschaftsweiser Wolfgang Franz gegen eine Entwarnung in der Euro-Schuldenkrise. "Es wäre riskant zu sagen, dass wir die Krise schon hinter uns haben", betonte der Chef des Mannheimer ZEW-Instituts am Mittwoch in Berlin. Die Ruhe sei weitgehend durch die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) erkauft worden, unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfenden Staaten mit Staatsanleihenkäufen unter die Arme zu greifen.

Die EZB begebe sich hier auf "einen sehr gefährlichen Weg", der sie in die Nähe der Staatsfinanzierung führe. "Sie sollte schnellstmöglich aus dieser Sache heraus", forderte der Chef der Wirtschaftsweisen.

Auch mit Blick auf die vor Wahlen stehenden Euro-Staaten Italien und Zypern sei Vorsicht geboten, bereits Entwarnung in der Krise zu geben, betonte Franz. Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger mahnte ebenfalls, die Krise sei in der Güterwirtschaft der Euro-Zone noch lange nicht ausgestanden. "Die harten Daten für die Realwirtschaft sehen nicht gut aus. Dort stecken wir noch mitten drin in der Krise."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.