WKÖ gegen EU-Vorpreschen beim Klimaschutz

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2 Monate vor der Klimakonferenz für die Festlegung der Klimaschutzziele 2013-2020 warnt die Wirtschaftskammer vor voreiligen EU-Alleingängen.

Trotz des Anteils von nur etwa 14 % an den globalen Emissionen habe sich die EU mit der Reduktion der Treibhausgasemissionen um 20 % als globaler Vorreiter beim Klimaschutz etabliert.

Nun stehe die EU vor der Herausforderung, die anderen großen Wirtschaftsräume wie Nord- und Südamerika, China, Indien, Korea, Japan und Australien davon zu überzeugen vergleichbare Emissionsreduktionsmaßnahmen zu übernehmen, erklärt WKÖ-Umwelt-Leiter Stephan Schwarzer.

Zudem würden für eine weitere Ausdehnung der Klimaschutzverpflichtung auf 30 % die Voraussetzungen fehlen: Weder gebe es vergleichbare Angebote anderer Länder, noch wisse irgendjemand in der EU-Kommission, wie man das 30-%-Ziel erreichen könne.

Trotz der verdienstvollen Öffnung der USA für den globalen Klimaschutz im Rahmen eines auf UN-Basis auszuhandelnden Abkommens würden derzeit nur in Europa Betriebe mit CO2-Kosten von 12 bis 17 Euro für jede emittierte Tonne CO2 belastet. Bei dem außerhalb der EU am weitesten entwickelten Emissionshandelsregime - einer Gruppe von US-Bundesstaaten - müssten Betriebe dagegen nur 2,50 US-Dollar (1,69 Euro) pro Emissionstitel bezahlen, nur ein Zehntel des europäischen Preises.

"Schnüren wir das Korsett in der EU für die Betriebe einseitig enger, müssen diese den EU-Raum verlassen", warnt Schwarzer.

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