Chaos

BZÖ: Grosz Chef, Petzner fliegt

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Ewald Stadler wollte orange Rest-Partei 2014 in den EU-Wahlkampf führen.

Noch am Mittwoch wollte er das BZÖ „zudrehen“, wie er es gegenüber ÖSTERREICH formulierte. Keine 24 Stunden später ist er Parteichef. Der Steirer Gerald Grosz wurde am Donnerstagabend überraschend zum Nachfolger von Josef Bucher an der Spitze des BZÖ designiert. Grosz stach damit den Europa-Abgeordneten Ewald Stadler aus, der den liberalen Kurs der Orangen beenden und bei der EU-Wahl im kommenden Jahr um sein Mandat kämpfen wollte.

Der Kür Grosz’ folgte ein innerparteiliches Köpferollen: Im Verein mit dem Kärntner BZÖ-Chef Sigisbert Dolinschek warf der seinen Kontrahenten Ewald Stadler und Ex-Wahlkampfleiter Stefan Petzner aus der Partei. Stadler reagiert mit scharfen Angriffen auf Grosz. Petzner mit einem Kopfschütteln. Er trage den Ausschluss wie einen Orden am Revers, sagte er gegenüber ÖSTERREICH.

Grosz: Freifahrtticket 
für Stadler zu FPÖ
Stadler warf Grosz vor, es sei diesem nur um das Gehalt gegangen. Immerhin habe das BZÖ noch mehrere Hunderttausend Euro flüssig. Grosz konterte, er bekomme kein Gehalt – Stadler habe jetzt ein „Freifahrtticket zur FPÖ“. Was Stadler aber nicht annehmen wollte: Er werde seine politische Tätigkeit beenden.

Grosz sorgte zuletzt für Aufsehen, weil er als erster Politiker eine Homo-Ehe einging . Berüchtigt ist er auch als Parlamentsredner: Grosz führte stets die Listen der Ordnungsrufe an.

Grosz: "Wir beginnen jetzt bei Null"

ÖSTERREICH: Sie wollten doch BZÖ zudrehen ...
Gerald Grosz: ... ja, wenn es nicht die organisatorischen Voraussetzungen geheben hätte. Die habe ich jetzt. Wir müssen das Vertrauen der Wähler wieder gewinnen und beginnen da bei null.
ÖSTERREICH: Stadler wirft Ihnen vor, es sei Ihnen nur ums Gehalt gegangen.
Grosz: Ich bekomme kein Gehalt als BZÖ-Chef. Ich habe mein Geschäft in Deutschlandsberg – und das war’s.

G. Schröder

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