Nach EZB-Schock

Zins-Bombe verbrennt unser Geld

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Zinsen fast bei null – was das für Sparer & Häuslbauer heißt.

Sparer-Schreck Mario Draghi zündete jetzt seine Zins-Bombe: Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) senkte den Leitzins (Zinssatz, zu dem sich Banken bei der EZB Geld ausborgen) in Europa auf praktisch null – nämlich mickrige 0,05 Prozent. So etwas gab es bisher noch nie!

Wir sollen Geld ausgeben! ÖSTERREICH erklärt, was der Zins-Schock für Otto Normalverbraucher bedeutet – und wie Sie Ihr Geld retten:

Sparen lohnt sich nicht mehr, schon jetzt gibt es nur noch Mikro-Zinsen weit unter der Inflation. Bei 60 Monaten Bindung gibt es etwa 1,15 Prozent. Täglich verlieren die Sparer praktisch bares Geld.

Mit dem Leitzins auf Rekord-Tiefstand sollen Firmen billiger an Geld kommen und die Wirtschaft in Schwung bringen. Und auch wir sollen – anstatt wie früher hart zu sparen – jetzt kaufen, kaufen, kaufen!

Angst um unser Erspartes
„Der Sparer steht nicht im Zentrum der EZB. Die Intention ist, Geld auszugeben, nicht sparen. Aber das funktioniert nicht, weil die Menschen in der Krise vorsichtig sind“, so Wirtschaftsexperte Stephan Schulmeister.
 

Diese Sparformen bringen jetzt noch Renditen

Gewinner des Zins-Schocks sind Aktionäre: Die Reichen werden nun noch reicher. Denn je niedriger der Zins, umso unattraktiver sind Geldanlagen mit festen Zinssätzen wie Sparbuch & Co. Und umso mehr Geld fließt in die Aktienmärkte.

Schulden machen lohnt sich
Aber: „An den Börsen kann das Geld noch schneller weniger wert sein“, warnt Experte Schulmeister. Der Wunsch der meisten Anleger: Die Inflation bei einem überschaubaren Risiko zu schlagen. Als Alternative zum Sparbuch werden etwa Fonds immer beliebter.

Zumindest Kredite sind derzeit billig wie nie. Häuslbauer können sich schon ab 1,7 Prozent Geld ausborgen (bei Top-Bonität).

Bald könnten auch Essen & Wohnen teurer werden
Kampf gegen Inflation. Hat die EZB mit ihrer Mini-ZinsPolitik Erfolg, könnten aber auch bald die Preise in ganz Europa (Inflation) wieder stärker steigen – und Lohnerhöhungen wegfressen.
 

Wie Sie Ihr Geld retten

Sparbuch
Trotz Mini-Zinsen: Geld, das man vom Sparbuch bei Bedarf sofort flüssig machen kann, ist wichtig. Die besten Zinsen für täglich fälliges Geld bieten hier noch Direktbanken – die DenizBank hat etwa 1,1 %. Wer noch Geld aufs Sparbuch legen will, sollte sich jetzt noch die aktuellen Zinsen sichern – bevor die Banken ihre Konditionen nun weiter senken.

Aktien & Fonds
An den Börsen geht es jetzt wegen den Mini-Zinsen – Geld ist so billig wie nie zu haben – kräftig rauf. Aber Vorsicht: Aktien sind eine langfristige Anlage. Experten raten zu Immobilien-Fonds oder gemischten Fonds mit breiter Risikostreuung. Auch Vorsorgeprodukte der Versicherer sind immer stärker gefragt.

Immos
Die hohen Preise machen Immobilien als Anlage sehr teuer – nur wenige können sich das überhaupt leisten. Allerdings: Die Preise steigen immer weiter.

Gold
Gold ist immer eine Option – vor allem in Krisenzeiten. Allerdings: Das Edelmetall ist eine Spekulation. Denn der Goldpreis lässt sich nicht vorhersagen.

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