Zwickmühle

Jägerin ist Vegetarierin: Die eigene Beute isst sie aber

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Unter den Hashtags #Jegetarier und #Jeganer teilt Carolin auf Instagram ihre Erfahrungen.

„Jagen ist nichts, was nur alte Männer machen können“, betont Carolin W. aus der Eifel in Deutschland. Die 30-Jährige, Englisch- und Religionslehrerin, hat vor vier Jahren ihren Jagdschein gemacht und ist seither passionierte Jägerin. Ihr Credo: Jagd als Hobby, aber ohne auf Fleisch zu verzichten. Die "Jegetarierin" erlegt Wildschweine, Rehe und Tauben für ihren eigenen Fleischkonsum.

Aufregung

Unter den Hashtags #Jegetarier und #Jeganer teilt Carolin auf Instagram ihre Erfahrungen. Die Jagd ist für sie mehr als das Schießen von Tieren. Revier-Instandhaltung, Wildkameras überwachen und Jagdunfälle betreuen gehören ebenso dazu. Für sie ist die Jagd ein bewusster Akt, den sie durch ihren Mann kennengelernt hat.

Die Stunden auf dem Hochsitz sind besonders prägend. Vor dem Schuss spürt sie eine enorme Aufregung: „Wenn ich merke, das passt, dann fängt mein Herz wie wild an zu rasen,“ sagt sie gegenüber IPPEN.MEDIA. Doch für Carolin W. geht es nicht nur um den Moment des Abdrückens, sondern auch um die Verantwortung danach. Das erlegte Tier selbst zu verarbeiten, ist für sie essentiell. Organe entfernen, Fell abziehen und das Tier zerteilen – ein Prozess, der bewusst macht, dass Fleisch nicht aus der Plastikverpackung im Supermarkt stammt.

Für Carolin W. ist Jegetarierin-Sein gleichbedeutend mit bewusstem Fleischkonsum. Auf Fleisch aus konventioneller Haltung wird verzichtet, stattdessen wird nur selbst erlegtes Wildfleisch gegessen. Dabei bricht sie mit der traditionellen Herangehensweise älterer Jäger und setzt auf eine moderne, alltagstaugliche Art der Zubereitung. Sie betont: „Wenn ich Fleisch esse, möchte ich die Bandbreite haben, die man mit herkömmlichem Fleisch auch hat.“

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