Coronavirus

Wie ansteckend sind Geimpfte?

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Inwieweit bremst die Impfung auch die Weiterverbreitung des Virus? 

Ab 19. Mai benötigen geimpfte Personen keinen Corona-Test mehr. Sie dürfen gegen Vorzeigen ihres Impfnachweises wieder ins Restaurant, Kino oder Fußball-Stadion. Aber sind Geimpfte wirklich nicht mehr ansteckend? Eine neue Studie aus Leipzig liefert dazu nun interessante Ergebnisse.

Oberarzt Dr. Stephan Borte am Leipziger St. Georg Klinikum hat dazu eine Studie mit 100 Mitarbeitern, die bereits geimpft wurden, erstellt. Die Geimpften sind dabei selbst gut geschützt vor einer Infektion, können das Virus aber dennoch weitergeben. Die Ärzte haben keine Schleimhäute in den Rachenräumen gefunden. „Das sogenannte Schleimhaut-Immunsystem wird durch die Impfung wahrscheinlich nicht so aktiviert, wie man sich das wünschen würde“, schildert Borte im MDR.

Geringes Risiko

Experten schätzen das Risiko aber gering ein. „Wenn da Einzelfälle berichtet werden, ist das eher eine Ausnahme und kein Argument dagegen, dass wir den Geimpften nicht wieder die Rechte zurückgeben könnte“, so Epidemiologe Timo Ulrichs im RTL. Rein rechnerisch könne eine Weitergabe des Virus passieren, die Wahrscheinlichkeit dafür sei aber äußerst gering. Umso mehr Menschen in der Umgebung geimpft sind, umso unwahrscheinlicher werden auch Ansteckungen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kommt auch eine britische Studie, wonach von Geimpften ein deutlich kleineres Übertragungsrisiko als von nicht Geimpften ausgeht. "Wir wissen bereits, dass die Impfungen Leben retten. Diese Studie ist die umfassendste Analyse tatsächlicher Fälle, und sie zeigt, dass die Impfungen auch die Infektionskette unterbrechen können", so der britische Gesundheitsminister Matt Hancock.
 

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